Im Fokus stehen dabei insbesondere Innen- und Außenanlagen von Schulen und Kindertagesstätten. Dort stelle der Vandalismus eine echte Problematik dar, sagt Gehrdens Bürgermeister Malte Losert (parteilos). „Wir halten die Schulen immer gern auf dem neuesten Stand. Aber leider nehmen die Fälle von Vandalismus spürbar zu“, sagt Losert. Dafür gibt es mehrere Beispiele.
Noch im alten Schuljahr wurde auf dem Außengelände an der Grundschule Am Castrum, die bis zur Fertigstellung ihres Neubaus noch im zukünftigen Komplex der Grundschule Am Langen Feld untergebracht ist, ein Sonnensegel errichtet. Es soll Schatten spenden für eine unter dem Segel vorhandene Sandkastengrube. Rund 5000 Euro hat es gekostet – und wurde bereits ersetzt nach einem Vorfall. Doch nur rund zwölf Stunden nach der erneuten Installation war es schon wieder kaputt, unbekannte Täter hatten ein großes Loch in den Stoff geschnitten beziehungsweise gebrannt. Auch bei der Kita Langes Feld gab es einen Sonnensegel-Vorfall.
Im Matthias-Claudius-Gymnasium zündeten Schüler Böller in der Jugendtoilette. Dabei wurden Fliesen beschädigt. Die Stadt sei weiterhin bemüht, in ihre Einrichtungen zu investieren, sagt Losert. Aber 5000 Euro für ein Sonnensegel, 3000 Euro für den Fliesenleger, „dafür haben wir irgendwann kein Geld mehr. Wir wollen gern für alles sorgen, müssen es aber auch bezahlen können“. Auch in der neuen Zentralmensa, die gerade mal etwa ein Jahr in Betrieb ist, stelle die Beschädigung von Stühlen ein Problem dar. Dabei blieb es zuletzt nicht. Das Pilotprojekt zur Ausgabe von Hygieneartikeln wie Tampons über Automaten auf Schultoiletten sei aufgrund von Missbrauch eingestellt worden. „Der Versuch ist kläglich gescheitert. Die Toiletten waren verstopft, die Tampons klebten an der Decke“, berichtet der Bürgermeister. Folglich wurden die Automaten abgebaut, die Ausgabe der Tampons erfolgt wieder in den Sekretariaten. Angesicht knapper Budgets stehe die Verwaltung vor der Herausforderung, zwischen Investitionen in die Ausstattung und dem Schutz vorhandener Infrastruktur abzuwägen, sagt Losert. Er betont auch, dass die Stadt konsequent Strafanzeige erstatte und versuche, entstandene Kosten den Verursachenden in Rechnung zu stellen.
All diese Erfahrungen sollen mit einfließen in die Überlegungen für weitere Planungen – nämlich für die neue Outdoor-Anlage an der Levester Straße, die 2026 in Betrieb gehen soll. So regt Ratsherr Thomas Spieker (CDU) an, dass die Verwaltung ein Sicherheits- und Überwachungskonzept vorstellt, da bezüglich der Anlage erfahrungsgemäß mit Vandalismus zu rechnen sei. Losert sichert zu, dass bei neuen Bauprojekten, und damit auch bei dem zukünftigen Sport- und Freizeitpark, bereits auf robuste und vandalismussichere Bauweise geachtet werde. Man müsse zwar prüfen, inwieweit das Konzept konkretisiert und vorgestellt werden könne, so der Bürgermeister. „Aber von der Bausubstanz her wird alles sehr robust sein. Es kommt vermehrt Metall zum Einsatz.“ Zudem sollen die Netze für die Tore nicht aus üblichem Netz-Material bestehen.