850.000 Euro fürs Lehrschwimmbecken
Vorsitzender des Trägervereins kündigt an
Dach, Fassade, Lüftung und Wasseraufbereitung zuerst sanieren zu wollen

Schulen, VHS, Rheuma-Liga: Bis zu 950 Menschen sind im Lehrschwimmbecken der Adolf-Grimme-Schule über die Woche im Wasser.Foto: Jennifer Krebs (Archiv)
Barsinghausen. Das Land unterstützt das Lehrschwimmbecken an der Adolf-Grimme-Schule in Barsinghausen mit knapp 850.000 Euro. Das hat das Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung am Montagnachmittag bekannt gegeben.

Niedersachsens Innen- und Sportministerin Daniela Behrens (SPD): „Unser Ziel ist klar: Jedes Kind in Niedersachsen soll die Möglichkeit haben, schwimmen zu lernen.“ Dies zu können, sei eine grundlegende Fähigkeit, die für die Sicherheit und Gesundheit von Kindern entscheidend sei. „Mit der Investition unterstützen wir Kommunen dabei, die nötige Infrastruktur bereitzustellen, damit Schwimmunterricht auch in Zukunft zuverlässig stattfinden kann“, so die Sozialdemokratin. Schwimmen sei eine lebenswichtige Fähigkeit, „die allen Kindern zugänglich sein muss“.

Wolfgang Meier, der Vorstandsvorsitzende und Sprecher des Trägervereins für das Lehrschwimmbecken an der Adolf-Grimme-Schule, ist mehr als zufrieden. Mit dieser großen Fördersumme habe er nicht gerechnet, sagt er. Schon zwei-, dreimal habe man versucht, über verschiedene Förderprogramme an Geld fürs Becken zu kommen. Nun hat es geklappt. „Es ist befriedigend, dass die jahrelange Anstrengung und das Engagement des Vereins hier ihre Würdigung bekommen hat“, sagt Meier.

Als Erstes angegangen werden sollen eine energetische Dachflächensanierung und ein Wärmeverbundsystem für die südliche Außenwand – das ist die Seite zum Schulhof mit der großen Fensterfront. „Darüber geht die meiste Energie verloren“, erklärt Meier. Zudem müsse die Lüftungstechnik und Wasseraufbereitung verbessert werden. Diese vier Hauptthemen – Dach, Fassade, Lüftung und Wasseraufbereitung – seien auch im Förderantrag als dringlich hervorgehoben, sagt Meier. Einen greifbaren Zeitplan gebe es aktuell noch nicht. Meier würde aber am liebsten dieses Jahr alles so weit zumindest von der Planung vorbereitet haben, dass es nächstes Jahr baulich losgehen kann. Der Trägerverein des Lehrschwimmbeckens steht dabei in engem Austausch mit der Stadt.

Seit zehn Jahren kümmert sich der Verein jetzt um den Betrieb des kleinen Bades an der Adolf-Grimme-Schule. Der Vorsitzende hat ausgerechnet: Seitdem sei es von etwa 200.000 Menschen genutzt worden. Die Auslastung gliedere sich dabei wie folgt: Bei 91 nutzbaren Wochenstunden entfallen etwa 60 Prozent auf die Nutzung als Lehrschwimmbetrieb und 40 Prozent auf Vereinssport, inklusive Reha-Angebote. Gerade der Reha-Bereich – ob vom Kneipp-Verein oder der Rheuma-Liga – würde dabei sicherlich in den nächsten Jahren eher noch mehr werden, denkt Meier.

Das Lehrschwimmbecken sei nie ein Konkurrent des Hallenbads gewesen und werde es auch in Zukunft nicht sein. „Vielmehr ist es aus unserer Sicht eine sinnvolle Ergänzung in der Bäderlandschaft unserer Stadt“, sagt Meier. Gerade zuletzt, als das Deisterbad wegen der Reparatur über ein Jahr geschlossen war, habe sich das mal wieder bewahrheitet.

Auch Meier ist für einen Neubau des Hallenbads, wie es der Rat der Stadt Barsinghausen beschlossen hatte. Er denkt aber auch, dass man die Kapazitäten eines Lehrschwimmbeckens trotzdem zusätzlich brauchen werde. „Ich glaube nicht, dass man drum hinkommt, auf das Lehrschwimmbecken zu verzichten. Zumal jetzt – dank der Finanzspritze vom Land – auch vernünftig investiert werden kann“, sagt Meier. Mit dieser Investition halte er das Lehrschwimmbecken dann auch über die nächsten zehn Jahre hinaus für erhaltenswert.

Barsinghausen gehört zu 16 Kommunen in Niedersachsen, in denen nun Lehrschwimmbecken saniert werden können. Anfang Mai war die entsprechende Förderrichtlinie veröffentlicht worden. Bis Ende Juni hatten Kommunen Zeit, Förderanträge an das Land zu stellen. Jetzt ist die Antragsprüfung abgeschlossen.

Niedersachsen stellt für die Sanierung von Lehrschwimmbecken insgesamt 20 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 5 Millionen Euro fließen in den Vereinssportstättenbau.

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