161.000 Unterschriften für mehr Bäume und Hecken
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte nimmt Petition in Gehrden entgegen

Übergabe: Ministerin Miriam Staudte (von links) empfängt eine Liste mit Unterschriften von Henning Rehren, Florian Fassbinder und Julia Ritsche.Foto: Michael Grolm
Gehrden. Die Petition „Gegen Wassermangel“ der Baumland-Kampagne wurde kürzlich an Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte übergeben. Damit fordern mehr als 161.000 Menschen in Deutschland mehr staatliche Unterstützung für Bäume und Hecken in der Landwirtschaft.

Vertreter der Baumland-Kampagne hat in der zweiten Septemberwoche auf dem Pferdehof Rehren in Gehrden bei Hannover ihre Petition „Gegen Wassermangel: Bäume und Hecken auf die Äcker!“ an die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte entgegen. Gemeinsam mit Henning Rehren, Landwirt und Pionier für Agroforst, sowie Vertreterinnen und Vertreter der Baumland-Kampagne pflanzte die Ministerin einen Walnussbaum mit Zeitkapsel. Die Aktion fand auf einer der Agroforstflächen des Betriebs statt. Hier stehen Walnüsse und Pappeln im Streifenanbau auf dem Acker, den Rehren mit Rüben, Weizen, Raps und Zwischenfrüchten bewirtschaftet.

Mit der Petition fordern mehr als 161.000 Menschen in Deutschland – davon laut der Organisatoren rund 15.000 aus Niedersachsen –, bundesweit 100 Millionen neue Bäume und 100.000 Kilometer Hecken auf Feldern und Weiden zu pflanzen. Sie verlangen verlässliche Förderungen und klare rechtliche Rahmenbedingungen, damit Landwirtinnen und Landwirte Landschaftsgehölze wie Hecken, Alleen oder Agroforstsysteme anlegen und langfristig pflegen können.

„Wir brauchen Bäume und Hecken, weil sie Wasser im Boden halten, Schatten spenden und Erosion verhindern. Ohne Gehölze ist Landwirtschaft im Klimawandel nicht zukunftsfähig“, sagte Florian Fassbinder von der Baumland-Kampagne. Ein Positivbeispiel sei der Agroforst-Streifenanbau in Gehrden. „Er verbindet aktive Klimaanpassung mit der Nutzung der Ackerfrüchte, Walnüsse und Pappeln. Landwirtschaftliche Betriebe brauchen dafür eine kostendeckende Finanzierung der Pflanzung und Pflege, ein klarer Rechtsrahmen und verbindliche Standards in der Pflanzung und Pflege “, sagte Fassbinder.

Staudte berichtete von der neuen Förderrichtline für Agroforstsysteme in Niedersachsen, die seit Juli in Kraft ist: „Gehölze leisten einen enormen Beitrag zu einer ökologischen und ökonomischen Aufwertung unserer Agrarflächen. Darüber hinaus liefern Agroforstsysteme zahlreiche Vorteile für den Klima- und Umweltschutz sowie für eine klimaschonende Landwirtschaft“, sagte sie. „Mit unserer Förderung zur Einrichtung von Agroforstsystemen wollen wir eine größere Verbreitung und eine höhere Anzahl auf landwirtschaftlichen Flächen in Niedersachsen erreichen. Ich freue mich, dass wir die Förderung für die kommenden Jahre im Haushalt verstetigen konnten und so die Landwirtinnen und Landwirte bei einer nachhaltigen Gestaltung ihrer Flächen mit einem finanziellen Anschub unterstützen können“, so die Ministerin weiter.

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