„Es ist die Mini-Version
eines Indoor-Spielplatzes“
Klettergerüst, Spielsachen, Kostüme: Das Familiencafé „Wirbelwind“ in Gehrden ist eröffnet.

Erster Besuch im „Wirbelwind“: Lena Grefe (Zweite von rechts) und ihre Bekannten aus dem Babykurs testen das Spielzimmer.Foto: Sarah Istrefaj
Gehrden. In Seelze gibt es das Regenbogenland, in Hannover-Bothfeld das MikaMi – jetzt hat in Gehrden am Steinweg 9 das erste Familiencafé im Calenberger Land eröffnet. Auf rund 80 Quadratmetern erwartet Kinder und Eltern im „Wirbelwind“ ein gastronomischer Bereich mit angeschlossenem Spielzimmer.

Sechs Tische, Kletterturm, Spielzeug und Verkleidungen stehen für Spielzeiten von jeweils zweieinhalb Stunden bereit. „Es ist kein reines Café, es ist die Mini-Version eines Indoor-Spielplatzes mit Wohnzimmerflair“, erklärt Julia Tschernezki, Lebensgefährtin von Betreiber Ioannis Karavranos.

Wer das „Wirbelwind“ betritt, muss im Eingangsbereich seine Schuhe ausziehen, denn die gesamte Einrichtung ist schuhfreie Zone. Vor allem für Babys, die auf dem Boden krabbeln, soll es sauber sein. Zur Ablage steht ein Schuhregal bereit, in einem Körbchen gibt es Kindersöckchen. „Falls die Füße nach der Kita mal dreckig sind“, sagt Tschernezki.

Den großen Kletterturm im mit dickem Teppich ausgelegten Toberaum haben die 36-Jährige und ihr Lebensgefährte, die selbst drei Kinder haben, nach ihren eigenen Wünschen anfertigen lassen. Er sei das „Herzstück“ des Spielzimmers und bietet eine Rutsche, ein Bällebad und weitere Spielmöglichkeiten. Angesprochen werden sollen sowohl kleinere als auch ältere Kinder.

Für den Besuch im „Wirbelwind“ müssen sich die maximal 24 Gäste für feste Spielzeiten anmelden. Ab 9 Uhr morgens unter der Woche und ab 10 Uhr am Wochenende stehen jeweils zweieinhalb Stunden zur Verfügung. Den Zeitraum hat das Paar mit Bedacht gewählt. „Als Mutter und Pädagogin kann ich sagen, dass Kinder in der Regel nicht länger durchhalten“, sagt Tschernezki mit einem Augenzwinkern. In den Pausen zwischen den Spielzeiten räumen die Betreiber auf und reinigen die Fläche. „Damit es die nächsten auch wieder hygienisch, schön und ansprechend vorfinden.“

Für den Besuch verlangen die Betreiber 8 Euro Eintritt für Kinder ab sechs Monaten und 4 Euro für Erwachsene. „Wir haben uns die Marktsituation angeschaut und verglichen, was ähnliche Einrichtungen nehmen. Daran haben wir uns mit den Preisen orientiert“, erläutert die 36-Jährige. Das Konzept sei vielen Eltern schon bekannt. Wer sich über den Eintrittspreis wundere, dem erkläre sie, dass es sich nicht um ein normales Café handele. Das bisherige Feedback sei durchweg positiv, die ersten Tage nahezu ausgebucht. „Uns ist aber klar, das muss sich in Gehrden erstmal etablieren.“

Mit ihrem gastronomischen Angebot setzen Ioannis Karavranos und Julia Tschernezki auf hausgemachte und glutenfreie Speisen. Zur Auswahl stehen Smoothies, Waffeln, Donuts, Muffins und Kuchen – vieles davon ist zuckerfrei – sowie Laugengebäck, Pommes und Obst- oder Gemüseteller. Auch ein Frühstück wird angeboten.

Am Eröffnungstag ist Lena Grefe mit ihrem einjährigen Sohn Lennart zu Besuch. Die Gehrdenerin testet das neue Angebot mit einer Gruppe von Müttern und Kindern, die sich während eines Babykurses kennengelernt haben. „Um sich nicht nur bei jemandem zu Hause mit den Kindern zu treffen, sucht man nach Raummöglichkeiten. Ich wohne hier um die Ecke und freue mich über einen Ort, an dem Eltern mit Kindern willkommen sind. So etwas hat hier gefehlt“, sagt Grefe. Leider habe sie in anderen Gastronomien in Gehrden schon die Erfahrung gemacht, dass beispielsweise der Kinderwagen störte.

Für den Eintrittspreis zeigt die Gruppe Verständnis. Das Konzept des Indoor-Spielplatzes kennen die Mütter bereits von der Einrichtung „Wilde Wutz“ in Springe. Dort zahle man etwa das Gleiche.

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