Um bestmöglich auf solche Ereignisse reagieren zu können, haben die Stadt Barsinghausen und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) 2010 einen sogenannten Evakuierungsvertrag abgeschlossen. „Dort steht drin, wann und wer alarmiert wird und welche Befugnisse wir haben“, erklärt Dirk Meinberg, Fachbereichsleiter Katastrophenschutz des ASB. Der Vertrag wurde kürzlich aktualisiert.
Geregelt ist in dem achtseitigen Dokument auch, wer wie viel Verpflegung in Reserve muss, um Menschen im Fall der Fälle versorgen zu können. „Vom Land gibt es die Empfehlung, für ein Prozent der Bevölkerung Mahlzeiten vorzuhalten“, erklärt Meinberg. Auf Barsinghausen bezogen gilt das für etwa 300 bis 400 Personen. „Die Stadt lagert das haltbare Essen in einem städtischen Gebäude ein, wo wir Zugriff drauf haben“, erklärt Meinberg. Getränke vorzuhalten sei Aufgabe des ASB. Zwar habe es diese Vereinbarungen schon vor der Aktualisierung des Evakuierungsvertrags gegeben, so der Fachbereichsleiter, viele davon aber ohne Konkretisierung oder nur in Form von mündlichen Absprachen.
Evakuierungsstätten sind grundsätzlich alle städtischen Gebäude, vor allem Schulen und Turnhallen. Dabei kommt es auch darauf an, wie viele Personen betroffen sind, wie kurzfristig ein solcher Zufluchtsort gefunden werden muss und wie lange dieser benötigt wird. Vorgehalten werden Feldbetten, Decken und Hygieneartikel.
Im Vertrag geregelt ist zudem die Einbindung der Psychosozialen Notfallversorgung. Diese kann in besonderen Fällen alarmiert werden. So geschah es zum Beispiel 2019, als in Großgoltern ein Seminarhaus ausbrannte, in dem eine Gruppe einer Jugendorganisation untergebracht war. Dabei wurde eine Person vermisst. Wie sich herausstellte, hielt sich diese noch in dem Gebäude auf und verstarb. „Daraus ist dann eine psychische Notlage entstanden“, erklärt Meinberg. Die Psychosoziale Notfallversorgung rückte aus, um bei der Verarbeitung des Erlebten vor Ort zu helfen.
Alarmiert wird der ASB ganz klassisch über die Rettungsleitstelle der Region Hannover – genau wie es bei der Feuerwehr der Fall ist.