Die Quartiersarbeit geht weiter
Neuer Zweijahresvertrag für Bredenbecks Quartiersmanagerin:Dank der Deutschen Fernsehlotterie kann Zoe Nierste jetzt viele weitere Ideen umsetzen

Neuer Vertrag: Bredenbecks Quartiersmanagerin Zoe Nierste kann auch in den nächsten zwei Jahren in ihrem Büro in der Bredenbecker Scheune weitere Projekte und Aktionen für die Dorfgemeinschaft anschieben.Foto: Ingo Rodriguez
Bredenbeck. „Meine Aufgabe ist es, den Ort noch lebenswerter zu machen, damit sich alle Generationen wohlfühlen“, sagt Bredenbecks Quartiersmanagerin Zoe Nierste. Ihr Ziel sei es auch künftig, ein breites Spektrum an Begegnungsorten zu schaffen. Um das zu ermöglichen, hat jetzt die Deutsche Fernsehlotterie dem Dorfgemeinschaftsverein für das Quartiersmanagement eine Anschlussförderung in Höhe von 51.000 Euro bewilligt. Die 29-jährige Nierste erhält einen neuen Zweijahresvertrag, damit sie noch viele weitere ihrer Ideen umsetzen kann.

In Bredenbeck geht damit ein Erfolgsprojekt weiter: Seit drei Jahren schon profitiert die Dorfgemeinschaft von den Impulsen eines Quartiersmanagements. Ziel ist die nachhaltige Stärkung des dörflichen Zusammenhalts – durch neue Angebote, Anlaufstellen, Aktionen und eine Vernetzung der Vereine, Einrichtungen und Organisationen mit der Dorfbevölkerung und Ehrenamtlichen.

Nierste hat den Posten im vergangenen Februar übernommen und wurde einen Monat lang von ihrem Vorgänger Justus Olesch eingearbeitet. „Das war sehr gut und sinnvoll, weil ich bestehende Strukturen und Verbindungen kennenlernen konnte“, sagt die 29-Jährige.

Die Quartiersmanagerin hat auch Projekte ihres Vorgängers übernommen: An jedem dritten Montag eines Monats gibt es im Saal der Bredenbecker Scheune einen Spielenachmittag. Einmal pro Quartal wird ein Seniorencafé angeboten. „Das soll künftig noch regelmäßiger stattfinden“, sagt Nierste. Als Musterbeispiel für die Quartiersarbeit nennt die studierte Kultur- und Medienpädagogin die von ihrem Vorgänger unterstütze Einführung eines Improvisationstheaters. „Das trägt sich inzwischen selbst und läuft alle zwei Wochen“, berichtet Nierste.

Sie hat aber seit ihrem Start im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) auch schon eigene Akzente gesetzt und Projekte bis zur Reife angeschoben. Als ausgebildete Tanzpädagogin hat sie einen Kindertanzkurs gestartet. „Das hat jetzt eine Übungsleiterin der SG Bredenbeck-Holtensen übernommen, die das Kindertanzen regelmäßig im Saal betreut“, berichtet Nierste.

Ihr Ziel für die kommenden zwei Jahre: „Ich will noch mehr Strukturen schaffen, die sich dann selbst tragen.“ Im Dorfgemeinschaftshaus, der Bredenbecker Scheune, soll nach Nierstes Vorstellung „Leben sein“. „Es soll ein Anlaufpunkt sein für Menschen aus dem Ort, mit Angeboten für jeden Geschmack.“

Nierste nennt ein Beispiel für den Auftakt einer Projektbegleitung: Kürzlich sei während ihrer Sprechzeit – mittwochs von 10 bis 12 Uhr – ein Dorfbewohner in ihr Büro in der Bredenbecker Scheune gekommen. „Er möchte mit meiner Unterstützung einen Boulenachmittag einführen“, erzählt die Quartiersmanagerin. Sie habe vor dieser Begegnung gar nicht gewusst, dass es in Bredenbeck einen Bouleplatz gibt. „Dieses Projekt könnte ein weiterer Begegnungsort werden, der sich später ohne weitere Impulse aus der Quartiersarbeit als Angebot etabliert“, sagt Nierste.

Große Hoffnungen setzt sie auch auf ein neues Seniorensingen – als offenes Angebot eines Berufsmusikers mit bis zu 15 Teilnehmenden. „Beim ersten Termin waren schon sieben Personen dabei“, sagt Nierste. Künftig soll der Singkreis an jedem dritten Mittwoch eines Monats angeboten werden.

Die Quartiersmanagerin hat sich auch mit den Ergebnissen einer Dorfumfrage beschäftigt. „Es besteht großes Interesse an gemeinsamen Feiern“, weiß sie. Für Sonnabend, 6. September, organisiert sie deshalb eine Kinderdisco und eine Party für Erwachsene. Von 16 bis 18 Uhr tanzt und feiert der Nachwuchs, ab 20 Uhr ist für die Großen Musik und Tanz angesagt. Der Eintritt ist frei. In Planung ist ein Elterncafé im Familienzentrum der Scheune. Für Dienstag, 16. September, steht eine Veranstaltung für Angehörige von Demenzerkrankten auf dem Programm. „Ein interaktiver Parcours soll das Einfühlen in Demenzsymptome fördern“, sagt Nierste. Auch Aufklärung und Information halte sie für einen wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit.

„Ich möchte außerdem die Angebote für Familien ausbauen, um auch für diese Zielgruppe den Ort attraktiver zu machen“, sagt Nierste. Am 23. Oktober gastiert deshalb die mobile Murmelbahn-Mitspielausstellung Murmiland im Saal des DGH. Ihr großes Netzwerk hat die Quartiersmanagerin auch genutzt, um mit mehreren Kindertagesstätten ein interkulturelles Musikprojekt umzusetzen. Am 15. November sollen die Ergebnisse während einer Aufführung in der Scheune vorstellt werden.

Um mit ihren Angeboten einen größeren Kreis von Menschen zu erreichen, hat Nierste auch ihre Öffentlichkeitsarbeit um eine digitale Plattform erweitert. Auch bei Instagram informiert sie jetzt über Neuigkeiten aus dem Quartiersmanagement. Eine umfassende Übersicht bietet die Internetseite www.dorfgemeinschaft-bredenbeck.de.

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