Wenn die Telefone nicht stillstehen
Die Stadt Ronnenberg hat alle Rufnummern umgestellt

Wenn die Telefone nicht stillstehen. Seite 10
Ronnenberg. Hektischer Auftakt nach einer großangelegten Umstellung im Rathaus: „Die Telefone stehen nicht mehr still“, sagt Anna Ritgen, Sprecherin der Stadt Ronnenberg. Sie beschreibt damit am Montagmittag die Lage in der Telefonzentrale des Rathauses in Empelde.„Die beiden Kollegen haben alle Hände voll zu tun“, berichtet die Stadtsprecherin.

Hintergrund des telefonischen Ansturms ist eine neue Telefonanlage im Rathaus in Empelde. Die Stadtverwaltung hat für alle Fachbereiche und Teams die Rufnummern umgestellt. „In der Übergangszeit werden alle nicht erreichbaren oder veralteten Durchwahlen automatisch zur Zentrale geleitet“, begründet Ritgen das Dauerklingeln. Die neue Telefonanlage sei eigens für den Auftakt entsprechend konfiguriert worden. Laut Stadtsprecherin soll so gewährleistet werden, dass alle Anliegen der Bürgerinnen und Bürger auch in der ersten Phase nach der Umstellung entgegengenommen werden.

Unter anderem ist es am ersten Dienstag im Rathaus nach der Umstellung der Stadtmitarbeiter René Vortmann aus dem Team Innerer Dienst, der in der Zentrale ankommende Gespräche an die zuständigen Ansprechpersonen mit den neuen Durchwahlen durchstellt. „So vermeidet die Stadtverwaltung Kommunikationsausfälle“, sagt die Pressesprecherin. Denn: Die Zentrale der Stadtverwaltung ist auch in Zukunft weiterhin unter der bekannten Telefonnummer (0511) 4600-0 erreichbar. Die technische Umstellung des internen Rufnummernsystems hatte bereits am Freitagnachmittag begonnen. „Innerhalb von rund einer Stunde waren die Vorkehrungen abgeschlossen“, berichtet Ritgen. Schon nach den ersten stichprobenartigen Tests habe sich gezeigt, dass alles reibungslos gelaufen sei und gut funktioniere.

Für die Stadt gab es einen guten Grund, neue Durchwahlen für die behördlichen Verwaltungsstellen einzuführen: Das bislang dreistellige Durchwahlsystem war erschöpft. „Freie Rufnummern wurden aus technischen Gründen langsam knapp“, sagt Ritgen. Deshalb sei der alte Rufnummernblock durch eine zusätzliche Ziffer erweitert worden. „Jetzt stehen künftig weitaus mehr Durchwahlen zur Verfügung.“ Für die technische Umsetzung der Systemumstellung war federführend das städtische Team EDV und Digitalisierung unter der Leitung von Delf Klinkenbuß zuständig. „Die dreistelligen Nummernkombinationen waren ausgereizt“, sagt er. Die alte Telefonanlage sei allerdings auch schon gut 20 Jahre alt gewesen und bereits mehrfach angepasst worden.

Dass es Jahr für Jahr neuen Bedarf an zusätzlichen Durchwahlen gebe, sei eine Folge des „natürlichen Wachstums“, formuliert es Klinkenbuß. „Weitere Fachkräfte mit Doppelfunktionen, neue Azubis.“ Neue Rufnummern seien regelmäßig erforderlich, so der Teamleiter. Das neue technische System ist nach Angaben der Stadtverwaltung auch zukunftssicher. Mit einem vierstelligen Rufnummernblock – hinter der zentralen Vorwahl (0511) 4600 - sei es künftig auch möglich, Außenstellen in das System zu integrieren. Als Beispiele nennt Klinkenbuß das städtische Jugendzentrum und das kommunale Frauenzentrum in Empelde mit bislang eigenen Rufnummern ohne Vorwahlblock des Rathauses. Die neue Telefonanlage biete die Voraussetzungen dafür, Einrichtungen wie diese künftig technisch an das Rufnummernsystem des Rathauses anzubinden. Auch für städtische Kindertagesstätten wäre dies möglich. Nach Angaben von Teamleiter Klinkenbuß hat die Stadt einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag investiert, um die telefonische Erreichbarkeit zukunftstauglich umzustellen. Der Telekommunikationsanbieter htp stelle zwar die Anschlüsse zur Verfügung. Das neue System – inklusive Austausch von Hardware und Software – habe das Team EDV aber gemeinsam mit einer beauftragten Firma eingebaut, installiert und „virtualisiert“.

Damit setzt die Stadt ihren Weg der Digitalisierung fort. Denn für die gewöhnliche Festnetzkommunikation gibt es jetzt in der Verwaltung nur noch wenige der alten Telefone. „Größtenteils wird über eine Telefonsoftware am Arbeitsplatz über den Computer oder das Laptop telefoniert“, berichtet Teamleiter Klinkenbuß. Der Ablauf: Es klingelt am Computer, auf Mausklick wird das Gespräch angenommen, telefoniert wird über ein Headset mit Kopfhörer und Mikrofon.

Auf der Internetseite www.ronnenberg.de sind alle neuen Rufnummern der Ronnenberger Stadtverwaltung verzeichnet. Zu finden sind sie über die Unterseiten der betreffenden Teams mit den Ansprechpersonen für die jeweiligen Themen.
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