Junge Menschen treffen mögliche Arbeitgeber
Knapp 30 Firmen und Institutionen beteiligen sich am 17. September am ersten Berufsorientierungstag in der KGS

Freuen sich auf den ersten Wennigser Ausbildungstag: Christian Bauermeister von Pro Beruf (von links), der stellvertretende KGS-Leiter Jasper Elter, Schulleiter Kai Birkner und Bürgermeister Ingo Klokemann.Foto: Jennifer Krebs
Wennigsen. Vor einem Jahr wurde der Termin abgesagt, weil sich nicht genug Unternehmen fanden. Doch nun soll es etwas werden mit dem ersten Wennigser Berufsorientierungstag, den die KGS und die Gemeinde gemeinsam organisieren. Geplant ist die öffentliche Veranstaltung am Mittwoch, 17. September, von 8.30 bis 15.30 Uhr auf dem Gelände der Sophie-Scholl-Gesamtschule (KGS). Alle Interessierten sind dazu eingeladen.

Die Ausbildungsmesse in Wennigsen soll junge Menschen, Betriebe und Institutionen zusammenbringen. Knapp 30 Ausbildungsbetriebe aus Wennigsen und Umgebung konnten bis jetzt dafür gewonnen werden. Das Spektrum der Ausbildungsberufe ist allerdings größer, weil einige Firmen nicht nur einen, sondern mehrere Berufe abdecken.

Zugesagt haben unter anderem der Energiedienstleister Avacon, das Amtsgericht, das Senioren- und Pflegezentrum Haus Gehrden, Möbel Heinrich, Edeka, der Kosmetikhersteller Laverana, der Optiker Becker + Flöge, die Kfz-Werkstatt Rapstruck, die Straßenmeisterei, das Technische Hilfswerk (THW) und die Polizei. Betriebe, die sich noch beteiligen wollen, müssen sich bis spätestens Ende August melden, am besten per E-Mail an webot25@kgs-wennigsen.de. Stände wird es sowohl drinnen als auch im Außenbereich geben.

Eigentlich hatte der erste Wennigser Berufsorientierungstag schon vergangenes Jahr stattfinden sollen. Doch es seien nicht genügend Firmen und Institutionen zusammengekommen, die mitmachen wollten, bedauert Bürgermeister Ingo Klokemann (SPD). Für den zweiten Anlauf sieht es nun gut aus. Um den zeitlichen Aufwand etwa für kleine Handwerksbetriebe so gering wie möglich zu halten, werden die Stände am Messetag morgens auf- und abends wieder abgebaut.

Bei der Planung der Ausbildungsmesse ist es laut Klokemann der Ansatz gewesen, „den Fokus auf Betriebe aus Wennigsen zu legen und aufzuzeigen, dass wir hier in Wennigsen deutlich mehr Möglichkeiten haben, als es den meisten bewusst ist“. Der Bürgermeister spricht von einer „Win-win-Situation“. Unternehmen hätten die Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren und direkt mit künftigen Auszubildenden in Kontakt zu treten. Schüler und Schülerinnen ihrerseits könnten sich umfassend an einem Ort über unterschiedliche Ausbildungsberufe informieren und erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. „Wir planen mit Angeboten für die gesamten Jahrgänge von fünf bis 13″, kündigt der stellvertretende KGS-Leiter Jasper Elter an. Entsprechend würden auch die fast 900 Schülerinnen und Schüler der Wennigser Gesamtschule geschlossen die Ausbildungsmesse besuchen. Die Betriebe werden einen Einblick in die Praxis geben und Mitmachaktionen vorbereiten.

Die Wennigser KGS hat sich zum Ziel gesetzt, den Schülerinnen und Schülern in ihrer Schullaufbahn umfassende Orientierungsangebote, Hilfestellung und Unterstützung bei der Berufsorientierung anzubieten und sie so nach und nach auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Alle Schüler durchlaufen in ihrer Schulzeit an der KGS mindestens zweimal ein Praktikum. „Schon in der achten Klasse im Hauptschulzweig machen unsere Jugendlichen ihr erstes 14-tägiges Betriebspraktikum“, berichtet Christian Bauermeister, an der KGS tätiger Ausbildungslotse der gemeinnützigen GmbH Pro Beruf.

Bauermeister nennt Zahlen des vorvergangenen Schuljahrs 2023/2024. „Da hatten wir von allen Abgängern im Haupt- und Realschulzweig nur einen Schüler, der unversorgt war – sprich, der keine Perspektive hatte“, sagt er. Die Perspektive kann eine weiterführende Schule sein, ein Ausbildungsplatz oder ein Studium, aber auch ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Jahr im Ausland. „Nur ein Schüler von über 120, der keine Perspektive hatte. Das ist weniger als ein Prozent´, und das hört sich gut an. Bedeutet aber auch viel Arbeit“, sagt Bauermeister. Vor allem viel Arbeit mit den Unternehmen müsse geleistet werden, weil Betriebspraktika ein wesentlicher Bestandteil seien.

Berufsorientierung sei ein elementarer Bestandteil des Bildungsauftrags von Schulen, sagt KGS-Leiter Kai Birkner. Er dankt dem Team, das den Berufsorientierungstag federführend vorbereitet. Für die KGS sind das Christian Goeda, Fachlehrer für Arbeit und Wirtschaft, und Madeleine Muth, die den Fachbereich für Berufsorientierung an der KGS leitet. Aufseiten der Gemeinde Wennigsen gehört Wirtschaftsförderer Remo Gaubatz dazu.

Bei der Planung des Berufsorientierungstags war es den Verantwortlichen wichtig, das Spektrum breit aufzustellen und klassische Rollenbilder aufzubrechen. Auch dafür seien Berufsmessen geeignet. „Wir wollen den Schülern Perspektiven aufzeigen, damit sie in der Lage sind, eine begründete Berufswahl treffen zu können“, sagt Elter.

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