Guck mal,wer da summt
NABU Niedersachsen ruft zur Meldung von Hornissen auf

Region Hannover. Die Asiatische Hornisse ist auf dem Vormarsch und macht inzwischen auch in Niedersachsen deutlich auf sich aufmerksam. Der NABU ruft Bürgerinnen und Bürger daher gemeinsam mit seinem Partner NABU|naturgucker dazu auf, Hornissenfunde zu melden und möglichst zu fotografieren. Ziel ist es, mehr über die Verbreitung der Arten herauszufinden und den Schutz der heimischen Europäischen Hornisse zu stärken.

Beobachtet und gemeldet werden sollen sowohl die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) als auch die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro). Letztere ist besonders geschützt – wird jedoch häufig mit der invasiven Art verwechselt. „Das kann schwerwiegende Folgen haben“, erklärt Lamin Neffati, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. „Die Europäische Hornisse ist ökologisch äußerst wertvoll. Sie kontrolliert Bestände von Fliegen, Bremsen, Mücken, Wespen und vielen anderen Insekten und übernimmt auch Aufgaben in der Bestäubung.“

Auch wenn die Asiatische Hornisse ähnlich friedlich und bestäubungsleistend ist wie die heimische Art, bereitet ihre Ausbreitung Fachleuten zunehmend Sorgen. Denn sie bildet größere Völker, hat nur wenige natürliche Feinde und erbeutet in vielen Fällen auch Bienenvölker der Imkerei. „Wir möchten wissen, wie weit sich die Art bereits in Niedersachsen ausgebreitet hat“, so Neffati weiter. „Je besser wir das Vorkommen erfassen, desto gezielter können Schutzmaßnahmen für die Europäische Hornisse entwickelt werden – auch im Interesse der Imkerei.“

Tatsächlich ist die Asiatische Hornisse nach Erkenntnissen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz auch in Niedersachsen immer häufiger nachgewiesen worden. Während es 2023 nur vereinzelte Meldungen gab, waren es 2024 bereits mehr als hundert Sichtungen.

Der NABU ruft dazu auf, Hornissenbeobachtungen unter www.nabu.de zu melden. Entscheidend ist dabei die Dokumentation per Foto, um eine sichere Bestimmung zu ermöglichen. Auch Nester sollten, sofern gefahrlos möglich, gemeldet werden – jedoch keinesfalls eigenständig entfernt oder zerstört werden. „Wir setzen auf Information und Mithilfe aus der Bevölkerung“, so Neffati. „Wer Hornissen beobachtet, hilft mit seiner Meldung nicht nur der Wissenschaft, sondern auch dem Schutz unserer heimischen Arten.“

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