Das Projekt begann im Frühjahr 2023 mit Gesprächen: Was bedeutet eigentlich ein Kinderrecht? Welche Rechte sind euch wichtig? Die Antworten der Kinder waren laut AWO-Kita klar und schon sehr reflektiert. Besonders oft nannten sie das Recht auf eine saubere Umwelt und das Recht auf Frieden. „Alles ist voller Mikroplastik, auch die armen Fische“, meinte die fünfjährige Livy besorgt. Auch das Thema Inklusion wurde genannt: „Es wäre ja sonst gemein, wenn andere ausgeschlossen werden.“
Aus diesen Gesprächen entstanden Entwürfe, Skizzen und schließlich die Skulptur, die nun im Eingangsbereich der Kita steht. In kleinen Gruppen arbeiteten die Kinder mit Holz, Farben und Werkzeugen. Dabei wurden sie fachlich begleitet von Künstlerinnen der Kunstschule und unterstützt vom pädagogischen Team der Kita.
„Die Kinder waren von Anfang an mit großer Begeisterung dabei“, erzählt Einrichtungsleiterin Kerstin Siegert. „Sie haben nicht nur kreativ gearbeitet, sondern sich auch intensiv mit ihren eigenen Rechten auseinandergesetzt – auf ihre Weise und mit bemerkenswerter Klarheit.“ Ziel des Projektes war es, Sprachförderung und ästhetische Bildung zu verbinden – und gleichzeitig allen Kindern, unabhängig von Alter, Herkunft oder Entwicklungsstand, Teilhabe zu ermöglichen. So wurde das Projekt zu einem Ort gelebter Bildung.
Die Kinder planten ihre Arbeit, setzten sie eigenständig um und tauschten sich ständig miteinander aus – über ihre Ideen, über Materialien, über die Welt. Der pädagogische Fokus lag dabei nicht nur auf Kreativität und Sprache, sondern auch auf Selbstwirksamkeit: „Jedes Kind konnte etwas beitragen. Jedes Kind wurde gehört“, betont Siegert.
Ergänzt wird die Skulptur durch einen Schaukasten, der direkt daneben angebracht wurde. Dort sind die zehn zentralen Kinderrechte der Vereinten Nationen aufgeführt – leicht verständlich formuliert, anschaulich gestaltet.