„Die erfolgreichste Saison unserer Geschichte“
Die Calenberger Cultour & Co. erlebt seit Ende der Coronakrise einen Boom.Für die neue Spielzeit hat der Verein schon mehr Abos als jemals zuvor verkauft.

Sie zeigen das neue Programm: Hartmut Peters (von links), Götz Obitz, Evelin Arndt und Bernd Schwenger.Foto: Stephan Hartung
Barsinghausen. Grund zum Jubeln hatte Bernd Schwenger bereits im März. „Wir erleben die erfolgreichste Saison unserer Geschichte“, sagte der Vorsitzende des Vereins Calenberger Cultour & Co. (CCC). Eine bemerkenswerte Aussage – immerhin reicht die Historie zurück bis 1992. Mit dem furiosen Schlussakkord ging die Saison 2024/25 dann auch zu Ende. Die ABBA-Nacht vor mehr als 500 Gästen war zugleich die 500. Veranstaltung des Kulturvereins.

Die Sommerpause bot nun Gelegenheit zur Rückschau. Elf ausverkaufte Aufführungen standen am Ende der Rekordsaison zu Buche. In den Spielstätten, vorwiegend die Aula des Schulzentrums im Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG), herrschte beste Stimmung.

Auch die Calenberger Classics vor kleinerem Publikum im Koventsaal des Klosters Barsinghausen waren beliebt. „Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass das tolle Veranstaltungen sind, bei denen junge Leute mit viel Enthusiasmus spielen“, sagt Hartmut Peters, zweiter Vorsitzender des CCC. Für die Classics kooperiert der Verein mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover sowie mit dem Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF).

Es läuft also auf allen Ebenen beim CCC. „Wir freuen uns sehr über den Zuspruch der Zuschauer. Man merkt, dass die Menschen gern etwas unternehmen und sich treffen wollen“, sagt Peters und fährt fort. „Das Foyer bietet vorher und nachher eine gute Gelegenheit, um sich auszutauschen und zu klönen.“

Es sei deutlich zu spüren, dass das Corona-Tal durchschritten ist. Auch der Vizevorsitzende erinnert sich an schwere Zeiten: „Da war man zu Hause gefesselt, musste sich im Fernsehen alte Konserven anschauen oder auf Streaming-Dienste ausweichen. Die Leute wollen aber raus und sich live etwas ansehen.“ Und das nutzen die Leute jetzt offenbar umso mehr.

Zahlen untermauern diese Einschätzung: Bis zur Pandemie, beziehungsweise kurz danach, hatte man maximal 250 Abonnements verkauft. In der vergangenen Saison waren es schon 300 Abos. Und für die neue Spielzeit hat der Verein bereits 332 Stück abgesetzt – ein neuer Rekord. Dabei hat die Saison noch nicht mal angefangen.

Der Erfolg spricht für das Programm des CCC. Der Verein aus Barsinghausen ist Mitglied in der Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen. Dort werden von den Gastspieltheatern Stücke zur Buchung angeboten. Für die Auswahl haben die Verantwortlichen offensichtlich ein gutes Händchen.

Zudem lässt sich der CCC auf Jahrestagungen inspirieren. Bei den messeähnlichen Veranstaltungen präsentieren sich die Anbieter mit Kurzversionen ihrer Stücke. Ohne Teamwork geht nichts. „Wir haben einen tollen Beirat mit 20 Theaterbegeisterten“, betont Peters. „Da wird uns viel abgenommen, wie Programmhefte, Flyer und andere Organisationen, sodass wir den Rücken frei für andere Dinge haben.“ Beispielsweise für die Planung der Saison, die wieder einen guten Mix verspricht.

Die neue Spielzeit startet am Sonnabend, 13. September, mit dem Stück „Queenz of Piano“ um 18 Uhr in der Aula des HAG. Insgesamt gibt es zwölf Vorstellungen. Krönender Abschluss ist am 9. Mai der Auftritt des Hamburger Hafenvarietés.

Darüber hinaus bietet der Verein auch weiterhin Kinder- und Jugendtheater für verschiedene Altersgruppen an. In den vergangenen 30 Jahren hat man laut Peters rund 26.000 Kinder und Jugendliche erreich.

Um die Aufführungen für den Nachwuchs kümmert sich Götz Obitz. Er ist Mitglied in dem von Peters so gelobten Beirat. Bereits jetzt sind die Vorstellungen von „Mama Muh räumt auf“ für Kita-Kinder am 7. und 8. Oktober sowie die Aufführungen von „Frau Holle“ für Schulkinder am 3. und 4. Dezember ausverkauft.

„Beim Druck des Programmheftes war noch nicht absehbar, dass die Nachfrage nach den Kinder- und Jugendstücken wieder so durch die Decke geht“, sagt der zweite Vorsitzende. Darauf hat CCC reagiert und nimmt das Stück „Kalif Storch“ zusätzlich ins Programm auf. Das Weihnachtsmärchen kommt am 14. Dezember auf die Bühne. Die Karten werden im freien Verkauf erhältlich sein.

Tickets sind für alle Vorstellungen seit dem 1. August erhältlich. Der Verkauf der Abonnements, die fünf Aufführungen beinhalten, läuft bereits. Auf der Vereinshomepage unter www.ccundco.de gibt es weitere Informationen.

Unterdessen geht bei der Calenberger Cultour & Co. der Blick noch weiter in die Zukunft. Die Macher feilen schon an der Spielzeit für 2026/27. „Wir haben ganz aktuell schon einen ersten Termin fix“, berichtet Peters. Kulturfans dürfen gespannt sein.

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