„Wir hatten gestern und heute die ersten 13 Abnahmen. Im September folgen die nächsten 20, der Rest bis Ende des Jahres“, erklärt Ramona Sonnenberg, Kundenberaterin und Verkäuferin der DRH. Rund 80 Reihenhäuser sind bereits fertiggestellt. Die Nachfrage war groß. Zum Baustart 2024 sei sie direkt mit Anrufen „bombardiert“ worden, sagt Sonnenberg. Besonders beliebt seien die Häuser mit 145 Quadratmetern Wohnfläche, diese seien restlos ausverkauft. Aber auch von den 120 Quadratmeter großen Eigenheimen seien nur noch wenige übrig.
Was auffällt, ist der Altersdurchschnitt der neuen Bewohnerinnen und Bewohner. Dieser liegt bei 33,4 Jahren und dürfte damit die Stadt Gehrden deutlich verjüngen. „Es ist das Kleinstadtfeeling, das die Menschen hierherzieht. Gehrden hat viel zu bieten. Viele Familien mit Kindern und Paare, die Kinder planen, haben sich für ein Leben hier entschieden“, erläutert die Kundenberaterin.
Dies spiegelt sich am Mittwoch auch bei dem kleinen Sommerfest zwischen den bereits gebauten Häusern wider. Die jungen Leute sitzen in Gespräche vertieft zusammen, während Kinder zwischen ihnen herumtollen. „Wir haben die meisten schon auf dem Bau oder bei den Besichtigungen kennengelernt und gleich Whatsapp-Gruppen gegründet, in denen wir uns austauschen“, sagt Liz Wolff, die im Dezember mit ihrem Partner in eines der neuen Häuser ziehen wird. Bis dahin sei aber noch viel zu tun. Die Schlüsselübergabe sei für den 9. September vorgesehen, dann wollen sich die beiden mithilfe ihrer Familien selbst an die Innengestaltung machen.
Auch Katharina Jeinsen erzählt, dass sie eigens Firmen beauftragt haben, um beispielsweise die Bäder nach ihren Wünschen gestalten zu lassen. „Es gab Angebote der Reihenhaus AG, aber wir machen vieles selbst. Wir wollen Ende Oktober einziehen, bis dahin arbeiten die Gewerke parallel.“ Die Frage, worauf sie sich am meisten freue, beantwortet eine weitere Neubewohnerin lachend mit: „Keine Treppen mehr steigen zu müssen.“ Derzeit wohne sie im dritten Stock eines Altbaus in Hannover.
Laut Sonnenberg teilen sich die Hauskäufer in zwei Gruppen auf: in Menschen, die bereits in Gehrden leben, und Menschen von außerhalb, etwa aus Hannover. „Das hält sich ungefähr die Waage. Gehrden ist attraktiv, auch für Gehrdener“, sagt sie. Eine Familie, die ursprünglich aus der Burgbergstadt stamme, ziehe gar aus Köln zurück in die Heimat.
Zu den letzten Bauabschnitten sechs und sieben, die bis Ende 2026/Anfang 2027 fertiggestellt sein sollen, gehören noch etwa zehn Reihen mit 50 Häusern.
„Die Bauabschnitte drei bis fünf sind komplett verkauft“, sagt DRH-Bauleiter Daniel Henke. Sonnenberg ergänzt: „Wir sind sehr zufrieden mit der Vermarktung.“
Auch Bürgermeister Malte Losert (parteilos) besucht den kleinen Empfang an diesem Nachmittag. Er erinnere sich noch genau, wie er hier im November Schrauben in eine Bodenplatte gedreht habe, mit Blick auf das nackte Feld, und jetzt stehe bereits ein derart großer Teil des Neubaugebiets. „Das Tempo ist faszinierend.“ Die Stadt freue sich über die Durchmischung von Gehrdenern und Zuzüglern.
Was Losert auch wichtig ist: Mit 59 Mietwohnungen werde dem sozialen Wohnungsbau Folge geleistet. Es sei ein „großer Schlag“, den die Stadt damit bedienen könne. „Wir werden immer wieder nach kleinen, bezahlbaren Wohnungen gefragt, vor allem von Auszubildenden. Jetzt können wir eine Perspektive bieten.“
Diese haben auch die Familien mit kleinen Kindern. Die Reihenhaussiedlung soll eine eigene Kindertagesstätte mit 98 Betreuungsplätzen erhalten. Insgesamt sollen fünf Gruppenräume entstehen – zwei für die Krabbelgruppen, zwei für die Kindergartengruppen und einer für eine integrative Gruppe. „Ich hoffe, dass wir die Baugenehmigung zeitnah bekommen, dann könnte die Kita im Herbst 2026 eröffnet werden“, so der Bürgermeister.
Das Quartier auf einer Gesamtfläche von 58.000 Quadratmetern entsteht auf Grundlage eines zu 100 Prozent regenerativen und förderfähigen Energiekonzeptes mit Photovoltaik und Wärmepumpen. Die 120 und 145 Quadratmeter großen Häuser – mit unterschiedlichen Grundstücksgrößen – werden für Preise ab einer Höhe von 360.000 Euro verkauft.