Aktuell engagieren sich rund 20 Ehrenamtliche im Hospiz in Barsinghausen. Ihre Aufgaben seien dabei ebenso vielfältig wie die Menschen, die sich engagieren. Sie bieten Gesellschaft, hören zu, gehen spazieren, lesen vor und unterstützen die Angehörigen, indem sie eine Pause ermöglichen. Ehrenamtliche gestalten auch Rituale mit, etwa zu Festtagen oder bei Andachten. Darüber hinaus brächten sich viele mit praktischen Fähigkeiten ein, berichtet die Hospizleiterin. Sei es durch Mithilfe in der Küche, bei der Gartengestaltung oder mit handwerklichem Talent, um das Hospiz als liebevollen Ort mitzugestalten.
Wie viel Zeit man investiert, entscheidet jeder selbst. Die Ehrenamtlichen sind dabei fester Bestandteil des Hospizteams. „Wir sind während unseres Einsatzes nie allein – es gibt immer jemanden, mit dem man sich austauschen kann“, erzählt Cordula Kennedy, die sich seit etwas mehr als einem Jahr ehrenamtlich im Hospiz in Barsinghausen engagiert. Bei Fragen oder Unsicherheiten stünden Pflegekräfte und Leitung jederzeit unterstützend zur Seite. Außerdem sei das Ehrenamt eine persönliche Bereicherung: „Seit ich hier tätig bin, hat sich mein Blick aufs Leben verändert. Ich bin achtsamer geworden und schätze kleine Dinge mehr.“
Auch sie dachte anfangs, dass man für ein Ehrenamt im Hospiz besonders viel Lebenserfahrung oder ein „starkes Nervenkostüm“ brauche. Viel wichtiger sei jedoch die innere Haltung, sagt Hospiz-Psychologin Hanna Röwer, die die Ehrenamtlichen begleitet. „Es ist einfach ein großer Unterschied, ob man einen geliebten Menschen verliert oder einem sterbenden Gast einen letzten Wunsch erfüllen kann.“ Die Arbeit im Hospiz sei daher nicht pauschal traurig, im Gegenteil: Sie könne zutiefst erfüllend sein.
Wer sich regelmäßig ehrenamtlich im Hospiz engagieren möchte, sollte gut vorbereitet sein, fachlich und emotional. Denn die hospizliche Haltung sei die Grundlage für die Begleitung. Das bedeutet, Menschen mit ihren persönlichen Geschichten, Bedürfnissen und Ängsten offen zu begegnen – ohne zu drängen. „Diese Haltung ermöglicht es, den Gästen wirklich zu begegnen und sie in ihrer letzten Lebensphase würdevoll zu begleiten“, erklärt Köster, die selbst während ihres Studiums als Ehrenamtliche in einem Hospiz geholfen hat.
Im August startet ein neuer Vorbereitungskurs für das Ehrenamt im stationären Hospiz und läuft bis Ende Februar 2026. Er beschäftigt sich an acht Abenden und einem Sonnabend mit vier zentralen Themen: einer offenen Haltung gegenüber Gästen und Angehörigen, der Kommunikation im Hospizalltag, dem Umgang mit eigener Trauer und Sterblichkeit sowie der Entwicklung von Strategien zur Selbstfürsorge.
„So möchten wir sicherstellen, dass unsere Ehrenamtlichen wissen, was auf sie zukommen kann, und gut damit umgehen lernen“, so Röwer, die den Kurs mit begleiten wird. Insgesamt stehen voraussichtlich acht Plätze zur Verfügung. Die Teilnahme ist dank Unterstützung durch die Klosterkammer Hannover kostenlos.