Ausgezeichnete Lebensretter
Die Nolte-Stiftung aus Ronnenberg vergibt
ihren Sportförderpreis an die Jugendabteilung der DLRG in Empelde

Auszeichnung für die Lebensretter: Rüdiger Nolte (rechts) übergibt DLRG-Ortsgruppenvorsitzender Christa Kuck-Meens die Urkunde.Foto: Heidi Rabenhorst
Empelde. Die Freude bei der DLRG-Ortsgruppe Empelde ist groß: Der diesjährige Jugendsportförderpreis der Rüdiger-Nolte-Stiftung geht an den engagierten Verein, der sich seit vielen Jahren mit Herzblut für die Schwimmausbildung und die Förderung junger Menschen einsetzt. Bereits 2018 durfte sich die DLRG Empelde über diese Auszeichnung freuen – nun hat sie die Jury ein weiteres Mal überzeugt.

„Sie unterstützen den Wachdienst am Beckenrand, tragen zur Erhöhung der Kinderschwimmquote bei und zeichnen sich dadurch aus, dass sie Jugendliche zu sozialem Engagement erziehen, indem diese Strandwachen übernehmen und sich so auch gesellschaftlich integrieren“, lobte Stiftungsgründer Rüdiger Nolte das vielseitige Engagement der Ortsgruppe. Die Jury, in der neben Nolte auch Achim Buße und Andreas Weitemeier sitzen, sei sich schnell einig gewesen, dass die DLRG Empelde ein weiteres Mal für ihren nachhaltigen Einsatz gewürdigt werden sollte. Die Rüdiger-Nolte-Stiftung wurde im Jahr 2007 mit einem Startkapital von 26.000 Euro gegründet und ist spendenfinanziert.

Die DLRG-Ortsgruppenvorsitzende Christa Kuck-Meens zeigte sich sichtlich gerührt von der Anerkennung: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und die damit verbundene finanzielle Unterstützung. Wir können jeden Euro gebrauchen.“ Das Preisgeld in Höhe von 400 Euro soll in ein „Baywatchcamp“ in Scharbeutz an der Ostsee fließen, das in den Sommerferien stattfindet. „Wir fahren mit zwei Gruppen jüngerer Schwimmerinnen und Schwimmer dorthin, um ihnen die Rettungsschwimmarbeit vor Ort zu zeigen und sie für ehrenamtliches Engagement zu begeistern“, so Kuck-Meens. Die Ortsgruppe hat derzeit 400 Mitglieder, darunter etwa 15 aktive Rettungsschwimmer zwischen 14 und 25 Jahren.

Zugleich äußerte sich die DLRG-Vorsitzende besorgt über die zunehmenden Schließungen öffentlicher Bäder: „Wenn Schwimmunterricht nur noch schwer möglich ist, werden Kinder in ihrer Entwicklung eingeschränkt und lebenswichtige Kompetenzen gehen verloren.“ Zum Glück könne die Empelder Ortsgruppe auf Trainingszeiten im Fössebad in Hannover zurückgreifen. Der Fokus der Ortsgruppe liegt auf der Schwimmausbildung.

Im „Baywatchcamp“, der Name ist eine Anlehnung an die US-Rettungsschwimmerserie mit David Hasselhoff, werden die Kinder und Jugendlichen nicht nur von erfahrenen Kräften, sondern auch von zwei engagierten Nachwuchstrainerinnen begleitet: von Emily Mrohs (18) und Anna Brummermann (25). Beide sind seit ihrer Kindheit mit der DLRG verbunden – und beide eint ein Ziel: möglichst vielen Kindern das Schwimmen beibringen.

„Immer wieder ertrinken Kinder, weil sie nicht schwimmen können. Das darf einfach nicht mehr vorkommen“, sagt die 18-jährige Gymnasiastin Emily Mrohs, die aus Bad Münder stammt. Sie selbst habe früh schwimmen gelernt. „Dadurch bin ich auch zur DLRG gekommen“, sagt die Rettungsschwimmerin.

Auch Anna Brummermann aus Hannover-Linden betont, wie wichtig Schwimmen als Lebenskompetenz ist. Die 25-Jährige, die derzeit ein Referendariat für das Grundschullehramt absolviert, arbeitet beruflich wie ehrenamtlich mit Kindern. „Schwimmen zu können, bedeutet Sicherheit. Es gibt so viele schöne Freizeitaktivitäten im Wasser – Kanu fahren, Stand-up-Paddling oder einfach ein Tretboot ausleihen. Aber wer nicht schwimmen kann, bleibt außen vor – oder schlimmer noch: gerät in Gefahr“, erklärt sie.

Brummermann kann laut Kuck-Meens auf eine klassische DLRG-Karriere zurückblicken. „Sie hat bei der DLRG schwimmen gelernt, und heute führt sie Kinder zum Bronze-Schwimmabzeichen“, so die Vorsitzende.

Auch Anja Schall gehört zum Trainerteam und schiebt während der Sommermonate Wachdienst am Beckenrand. „Ich sehe angekündigten Bäderschließungen besorgt entgegen“, sagte die Grundschullehrerin. Die DLRG-Lehrscheininhaberin bildet Jugendliche für den Rettungsdienst aus.

Dass die DLRG Empelde auf ein starkes Team aus jungen und erfahrenen Ehrenamtlichen bauen kann, ist für die Vereinsvorsitzende keine Selbstverständlichkeit – aber ein großer Glücksfall: „Wir haben etwa 20 ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer, die sich regelmäßig engagieren. In einer Zeit, in der Ehrenamt keine Selbstverständlichkeit mehr ist, macht mich das besonders stolz. Wir sind hier wirklich gut aufgestellt.“

Die erneute Verleihung des Jugendsportförderpreises an die DLRG Empelde ist eine Bestätigung für den Stellenwert der kontinuierlichen Nachwuchsarbeit. Oder, wie es Nolte ausdrückte: „Diese Auszeichnung steht nicht nur für sportliche Leistung, sondern für Verantwortung, Vorbildfunktion und Herzblut.“

Info: Wer helfen möchte, den Jugendsportförderpreis weiter zu ermöglichen, erreicht die Stiftung unter Rüdiger-Nolte-Stiftung, Postfach 100 123, in 30967 Wennigsen. Das Spendenkonto bei der Volksbank Ronnenberg hat die IBAN DE35 2519 3331 0152 5000 20.

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