Die Schülerin hat sich wahrlich tief mit dem Thema auseinandergesetzt. Auf den Wettbewerb stieß sie durch eigene Recherche und sprach ihre Geschichtslehrerin Elena Wirausky darauf an, die sie anmeldete und fortan unterstütze – das Thema des Wettbewerbs wusste Oelrich zu dem Zeitpunkt noch nicht. „Das Interesse war von Anfang an da, und Schreiben macht mir Spaß“, sagt die Schülerin. Als das Thema feststand, überlegte sie sich ihre Fragestellung und ging auf Quellensuche. Sie forschte in Bibliotheken, interviewte ihre Großtante und las im Ahnenbuch ihres Großvaters. „Dann habe ich alles zusammengetragen und eingereicht.“
Der Wettbewerb begann im September, sechs Monate arbeitete sie an ihrem Aufsatz. Wohlgemerkt in ihrer Freizeit – ein ungewöhnliches Hobby für eine 17-Jährige. „Mir hat es Spaß gemacht“, beschreibt Oelrich es schlicht, auch wenn es ursprünglich keine 52 Seiten werden sollten. „Das war dann eher der Prozess.“ Über den Förderpreis in Höhe von 200 Euro habe sie sich gefreut, die Benachrichtigung darüber sei im Unterricht gekommen. „Das war auf jeden Fall überraschend.“
Lehrerin Wirausky hat für ihre Schülerin nur Lob übrig: „Sie ist sehr selbstständig und diszipliniert.“ Denn helfen musste sie ihr kaum. Und auch Schulleiterin Silvia Bethe ist stolz auf Oelrich: „Das spricht dafür, dass die Schüler bei uns gut gefördert werden.“
Für Oelrich ist die Arbeit aber noch nicht zu Ende, sie möchte weiter zu dem Thema recherchieren – und auch in Pommern auf Spurensuche gehen. „Ich vermute dort in einem Museum weitere Unterlagen meines Großvaters und meiner Urgroßmutter.“ Der Aufsatz dürfte also noch ein paar Seiten länger werden.