In der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses teilte Rathaus-Mitarbeiterin Christina Unselt mit: „Seit gestern wird die Baustelle eingerichtet.“ Zunächst werde ein Bauzaun aufgestellt. Um an der neuen Großbaustelle vor Staub und Lärm zu schützen, soll außerdem eine Verbretterung angebracht werden. „Die Baustellenein- und -ausfahrt für große Fahrzeuge entsteht an der Schulstraße“, sagte die Projektleiterin.
Die Leiterin des Teams Stadtentwicklung nannte weitere Details. Demnach sollen Anwohnende der Straße Am Castrum trotz der neuen Baustelle weiterhin jederzeit zu ihren Grundstücken kommen können. Auch für Passanten bleibe ein Durchgang frei. Nur die Sporthalle sei nach der Einrichtung der Baustelle nicht mehr zu erreichen.
„Auch die Parkplätze vor der Schule fallen weg“, kündigte Unselt an. Die Stellflächen würden von Handwerksfirmen und für Material benötigt. Die Anwohnenden und die Kindertagesstätte Am Castrum seien über die Baustellenpläne informiert. „Jetzt geht es los“, sagte Unselt spürbar erleichtert.
Schon ab dem 7. Juli soll der Abriss mit der Entkernung des Gebäudes vorbereitet werden. Wenn alle Schadstoffe beseitigt seien, beginne voraussichtlich im August der Abbruch, so die Projektleiterin.
Der weitere Zeitplan für das Millionenprojekt ist allerdings noch etwas ungewiss. Auf Nachfrage zu einem möglichen Beginn der Neubauarbeiten räumte Unselt ein: „Eine Baugenehmigung liegt noch nicht vor, wird aber in Kürze erwartet.“ In den nächsten Tagen soll es eine Besprechung des Bürgermeisters Malte Losert (parteilos) mit dem zuständigen Büro h4a-architekten aus Düsseldorf geben. „Dann geht es auch um weitere Termine“, sagte Unselt.
Geplant sind vier neue Baukörper, weitgehend in Holzrahmenbauweise: zwei sogenannte Lernhäuser, die Festhalle mit Foyer und Fachklassen sowie der Verwaltungstrakt. Ursprünglich sollte die neue Grundschule Am Castrum im Sommer 2026 bezugsfertig sein, auch weil dann ein Rechtsanspruch für die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern besteht und die Räume benötigt werden. Laut Projektleiterin Unselt verschiebt sich dieser Terminplan nun aber um ein Jahr.
Der Hauptgrund: Ebenso wie bereits die Demontage- und Abrissarbeiten – für Kosten in Höhe von etwa 600.000 Euro – müssten die meisten Leistungen wegen des hohen Investitionsvolumens EU-weit ausgeschrieben werden. Deswegen herrschte auf dem Gelände lange Zeit Stillstand. Für den Ganztagsbetrieb Am Castrum will die Stadt eine Übergangslösung finden. Der Unterrichtsbetrieb für die Kinder der Grundschule Am Castrum ist derweil längst in den fertigen Grundschulneubau an der Langen Feldstraße verlegt worden. Dieser ist aber perspektivisch als das Domizil der Grundschule Am Langen Feld gedacht. Wenn der Neubau der Grundschule Am Castrum fertig ist, ziehen die Schülerinnen und Schüler zurück in ihren Neubau. Ein weiterer Auftrag für vorgeschriebene Untersuchungen ist aber schon erteilt. Sobald im Boden eingegriffen werde oder der Abriss des alten Kellergeschosses beginne, werde ein Archäologe seine Arbeit begleiten, kündigte Unselt an. Ausschreibungen für weitere Leistungen sollen folgen.