Während der Einwohnerfragestunde der öffentlichen Ortsratssitzung hatte sich ein Bürger nach dem Treiben auf dem Parkplatz erkundigt. Svenja Ryll, Leiterin Unteren Verkehrsbehörde, erläuterte für die Stadt Ronnenberg, dass sich der Parkplatz in Privatbesitz befände. Der Eigentümer arbeite an einer Lösung. Eine Möglichkeit sei, den Parkplatz mithilfe einer Schranke für die Öffentlichkeit abzuriegeln. Ortsbürgermeister Henning Bitter (CDU) verwies darüber hinaus darauf hin, dass bereits hinter dem Parkplatz am Waldrand die Stadtgrenze verläuft. Dort beginne das Zuständigkeitsgebiet der Stadt Gehrden.
Genau dort befand sich aber auch bereits im 19. Jahrhundert ein Ausflugslokal, das sich mehr als 100 Jahre lang großer Beliebtheit bei Ausflüglern, vornehmlich aus Hannover, erfreute. Ab 1896 fuhr sogar eine Straßenbahn aus der heutigen Landeshauptstadt nach Benthe und brachte die Gäste zu den späteren „Benther Bergterrassen“, von den nach einem Feuer im Jahr 1975 nur noch Ruinen im Unterholz am Waldrand zu finden sind.
Die jüngsten Probleme mit den Campern betrafen aber vor allem die Nachbarschaft, erläutert Reinders Aggen, Geschäftsführer des benachbarten Hotels Benther Berg. Ihm gehört der Parkplatz, weshalb er auch unmittelbar aktiv geworden ist, als er erfuhr, dass die Fläche am Waldrand im Internet fälschlich als Abstellfläche für Wohnmobile angepriesen wurde. Es hab sogar Bewertungen für den Parkplatz in diesem Zusammenhang gegeben, berichtet er. Seine Intervention beim Betreiber des Portals habe aber inzwischen dazu geführt, dass alle Veröffentlichungen in Zusammenhang mit dem Parkplatz gelöscht worden seien, sagt Aggen.
Probleme mit der Nachbarschaft habe es nicht zuletzt aufgrund von Lärm gegeben, aber auch der Unrat, den die Camper zurückgelassen haben, sei den Benthern negativ aufgestoßen. Berichtet wird sogar von benutzten Windeln, die den Weg über den Zaun in benachbarte Gärten gefunden haben sollen. Zusätzlich hätten die Nachbarn nun ein Schild aufgestellt, dass das Campingverbot verdeutlichen soll. Jetzt sei es seit einiger Zeit auch ruhig auf dem Parkplatz, vom üblichen Verkehr der Waldbesucher, die dort gern ihre Fahrzeuge für einen Rundgang abstellen, abgesehen.
Das Aufstellen einer Schranke oder einer ähnlichen Einrichtung, die den einfachen Waldbesuchern die Durchfahrt verwehren könnte, steht für Aggen indes nicht auf der Tagesordnung. Möglicherweise befürchtet er, dass eine Abriegelung des Waldparkplatzes nur dazu führen würde, dass Naherholung suchende Besucher die Zufahrtsstraßen als Parkfläche nutzen würden oder das Hotel den nächsten Kampf wegen widerrechtlich auf dem Parkplatz des Hauses abgestellter Autos kämpfen müsste. Alle Beteiligten hoffen deshalb jetzt, dass nach der Verbannung der Wohnmobile wieder dauerhaft Ruhe herrscht am idyllischen Waldrand in Benthe.