Bei dem Arbeitskreis handelt es sich um eine Interessensvertretung der Wennigser Kulturvereine und kulturell engagierten Bürgerinnen und Bürger. Ihr Ziel: die Breite des örtlichen Kulturangebots sichtbar machen und ausbauen – „für ein lebendiges kulturelles Leben“, fasst es Koberstein-Schwarz zusammen.
Doch wie soll das konkret aussehen? „Es sollen mehr Veranstaltungen initiiert werden“, sagt Jürgen Welk. Koberstein-Schwarz ergänzt: „Es geht auch darum, Verbindungen zwischen den Kulturschaffenden herzustellen.“ Dabei denke er an gemeinsame Projekte und einen regen Austausch. Was für Projekte entstehen können, sei Sache der Kulturschaffenden. Welk und Koberstein-Schwarz wollen sie dafür untereinander vernetzen.
Vor der Gründung prüften Welk und Koberstein-Schwarz, ob es überhaupt Bedarf für einen solchen Arbeitskreis gibt. Dazu veranstalteten sie mehrere Workshops mit Wennigser Kulturschaffenden. „Da wurde erst klar, wie viele Künstler wir wirklich haben“, so Welk. Das Ergebnis war eindeutig: Die Kultur muss gefördert werden.
Schließlich wandten sich Welk und Koberstein-Schwarz mit ihrer Idee an den Gemeinderat. Der unterstützte das Vorhaben und stellt dafür nun jährlich ein Förderbudget zur Verfügung. Dafür sind jedoch Richtlinien einzuhalten, die von der Verwaltung geprüft werden. Geld gibt es nur für Projekte, zu denen alle Wennigser Zugang haben, erklärt Welk.
Die beiden Vorsitzenden stemmen das Projekt nicht alleine. Ein Plenum der Wennigser Kulturschaffenden wählte am Gründungstag eine achtköpfige Lenkungsgruppe. Sie soll die Ziele und Aufgaben des Arbeitskreises umsetzen, trifft sich dafür regelmäßig und steuert sämtliche Aktivitäten.
„Man kann sich das vorstellen wie im Bundestag“, sagt Koberstein-Schwarz. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Lenkungsgruppe seien quasi die Abgeordneten, die vom Plenum der Kulturschaffenden gewählt werden können. „Die Mitglieder der Lenkungsgruppe haben viel Erfahrung in der Kultur“, betont er. Außerdem trifft sich das Plenum einmal jährlich, um Ideen zu Förderung des Kulturbetriebs zu diskutieren.
Es gibt auch schon Ideen: So wird der Arbeitskreis bei Wennigsens 825-Jahrfeier am 23. und 24. August mit einem Stand vertreten sein. „Wir wollen den kleineren Vereinen und Künstlern die Chance geben, sich zu präsentieren. Das ist auch eine Möglichkeit für die Bürger zu schauen, was eigentlich alles in Wennigsen los ist“, betont Koberstein-Schwarz.
Die neue Homepage kultur-wennigsen.de ist derzeit in noch in Arbeit. Auf ihr sollen alle Wennigser Kulturschaffenden die Möglichkeit bekommen, sich über Kurzprofile vorzustellen und ihre Kontaktdaten zu veröffentlichen.
Eine weitere Idee ist ein Veranstaltungskalender, der die gesamte Gemeinde umfasst. „Gelegentlich passiert es, dass zwei große Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden, wodurch sie einander die Besucher wegnehmen“, weiß Welk. Ein Kalender sorge da für einen besseren Überblick.
Der Arbeitskreis ist für Welk und Koberstein-Schwarz eine Herzensangelegenheit – denn beide sind selbst in der Kultur tätig. Koberstein-Schwarz sitzt im Vorstand des Dorfgemeinschaftsvereins Bredenbeck, Welk organisiert seit drei Jahren Konzerte für die Reihe „Kultur in der Kapelle“ des Fördervereins Wennigser Mark.
Beide sind sich bewusst, dass die Aufgaben und Ziele des Arbeitskreises viel Arbeit erfordern werden. „Wir müssen auch Prioritäten setzen und schauen, was wir alles leisten können“, sagt Welk. „Beim Zeitbedarf bin ich gespannt, wie wir das hinbekommen“, so Welk. Doch Koberstein-Schwarz und er sind sich einig: „Das schaffen wir.“ Auch wegen ihres guten Drahts zum Rat seien sie zuversichtlich, bei Problemen Unterstützung von der Gemeinde zu bekommen.
Um das Kulturleben voranzubringen, erhoffen sich die Gründer viel Interesse und zahlreiche Ideen der Wennigser. „Wir sind keine Einzelkämpfer. Wir sind froh über jeden, der sich uns anschließt. Wir brauchen Leute, die Lust auf Kultur haben“, sagt Koberstein-Schwarz. Interessierte können sich per E-Mail an info@kultur-wennigsen.de melden.