„Der neue Mehrzweckplatz spielt eine große Rolle für die Umsetzung des Sportentwicklungsplanes“, sagt Gehrdens Bürgermeister Malte Losert (parteilos). Der Standort sei bewusst zwischen dem Naturrasenfeld und der Kunstrasenfläche im südlichen Bereich der Anlage ausgewählt worden.„Das Flutlicht kann den neuen Hartplatz so ausleuchten, dass man die Fläche auch in der dunklen Jahreszeit nutzen kann“, sagt Losert.
Die Stadt Gehrden investiert rund 200.000 Euro, um auf diese Weise auch eine zusätzliche Trainingsfläche für Hallensportarten anzubieten. Der Untergrund besteht nach der Fertigstellung aus elastischem Kunststoff, der eine abfedernde Wirkung hat. „Das reduziert auch Verletzungsgefahren“, sagt der Bürgermeister. Pläne für den Bau gibt es schon seit Jahren: Das neue Spielfeld mit Markierungen und Vorrichtungen für das Aufstellen von Toren, Netzen und Körben soll künftig für Hallensportarten wie Basketball, Volleyball, Korbball und Handball zur Verfügung stehen. Aber auch Fußballtraining, Tennis sowie Übungseinheiten der Sparten Leichtathletik, Gymnastik, Turnen und Fitness sollen dort möglich sein.
Die Bauarbeiten haben im vergangenen März begonnen, wie Rolf Meyer aus dem Vorstand des SV Gehrden berichtet – auf einer bislang nur ungern genutzten Fläche. Der bisherige Untergrund aus sogenanntem Rotgrand sei im Sommer meist sehr staubig und bei Regen matschig gewesen, berichtet Bürgermeister Losert. „Die Fläche musste bei Trockenheit viel bewässert werden.“
Der Unterhaltungsaufwand für den neuen Platz ist dagegen minimal. „Man muss keine Löcher mehr im Boden auffüllen und die Fläche nach dem Training auch nicht mehr glattziehen“, betont der Bürgermeister. Durch den elastischen Tartanuntergrund könne auch kein Unkraut wachsen.
Das liegt vor allem an der Bauweise. „Zuerst wurde der Boden rund 60 Zentimeter tief ausgekoffert“, erläutert Vorstandsmitglied Meyer vom SV Gehrden. Anschließend sei eine Asphaltschicht angelegt worden. Aktuell haben Fachkräfte der beauftragten Firma für Sportflächenbau damit begonnen, den wetterfesten Kunststoffbelag aufzutragen.
„Wenn der flüssig aufgespritzte Belag getrocknet ist, werden auf dem roten Boden noch die Linien und Markierungen für die verschiedenen Sportfelder angebracht“, erläutert Meyer. Je nach Wetterlage sei damit zu rechnen, dass der Platz ab der nächsten Woche genutzt werden könne. Schon während der ersten Bauphase wurden demnach im Boden auch Einsteckhülsen für die Verankerung von Toren, Basketballkörben und Netzen berücksichtigt. „Die Geräte sind schon bestellt“, berichtet Meyer.
Bürgermeister Losert hebt eine Förderung der Region Hannover in Höhe von 50.000 Euro hervor. „Den Zuschuss gibt es für die städtische Baumaßnahme, weil der neue Platz nicht mehr bewässert werden muss“, so Losert. Das entspreche den Richtlinien aus dem Förderprogramm für Anpassungen an die Folgen des Klimawandels. „Wir sparen künftig jede Menge Wasser“, sagt der Bürgermeister.
Vor allem für den SV Gehrden bedeutet die neue Trainingsfläche eine große Entlastung, denn die Mitgliederzahlen steigen. Aktuell zählen 2280 Mitglieder in 19 Abteilungen zum Verein. Für Neuaufnahmen in den Sparten Basketball, Badminton, Korbball und Fußball gibt es unter anderem wegen knapper Hallenzeiten Wartelisten.
Um das grundsätzliche Problem mit knappen Hallenzeiten für alle Sportvereine und auch für die Schulen zu lösen, plant die Stadt Gehrden langfristig ein Millionenprojekt.
Laut Ratsbeschluss soll auf dem Gelände des Delfi-Bades in Richtung des Edeka-Marktes, angrenzend an die Schulstraße, eine neue Dreifeldhalle gebaut werden – ohne Tribüne, aber mit modernen Sanitäranlagen, Umkleiden und Lagerräumen.
Bürgermeister Losert teilt vor diesem Hintergrund mit: „In diesem Monat wird dem Rat dazu intern eine Machbarkeitsstudie vorgestellt.“
Daraus gingen ein mögliches Raumprogramm für die Hallenaufteilung und eine sinnvolle Platzierung des Neubaus auf dem Gelände hervor. „Wenn diese Pläne auf positive Reaktionen stoßen, könnte ein Fachbüro aus Bielefeld schon ein Leistungsverzeichnis für einen Generalplaner aufstellen“, sagt Losert und nennt damit die nächsten Schritte zur Umsetzung des Sportentwicklungsplanes.