Gefährlicher Dachschaden in der Johanneskirche
Das evangelische Gotteshaus in Empelde droht einzustürzen – bis 2027 bleibt das Gebäude mindestens gesperrt

Dachkonstruktion steht weiterhin auf dem Prüfstand: Die Johanneskirche in Empelde ist wegen einer bislang noch nicht auszuschließenden Einsturzgefahr weiterhin gesperrt.Foto: Ingo Rodriguez
Empelde. Das sind keine guten Nachrichten für die evangelischen Christen in Empelde: Die gesperrte Johanneskirche kann voraussichtlich bis 2027 nicht von der Gemeinde genutzt werden. Das ist das Ergebnis eines Ortstermins „der Verantwortlichen und der Entscheidenden des Amtes für Bau- und Kunstpflege der Landeskirche, des Kirchenkreises und der Gemeinde inklusive des Statikers zu dieser Fragestellung“ in dem einsturzgefährdeten Gebäude, wie das aktuelle Kirchenmagazin „Kontakte“ berichtet.

Allerdings gebe es auch „eine konkrete Hoffnung auf die Wiederherstellung der Standsicherheit des Gebäudes“, heißt es in der Berichterstattung. Zunächst werde nach der Beurteilung des Tragwerks nun auch die Kupferdeckung des Daches durch Fachleute geprüft, um mit dem Ergebnis ein Gesamtkonzept für die Sanierung des Daches zu erstellen. Danach müssen bei der Landeskirche und dem Kirchenkreis die finanziellen Mittel beantragt werden. „Die notwendigen Zusagen stehen im Spannungsfeld der Auflagen der Landeskirche zur Einsparung von Mitteln für Kirchengebäude um circa 30 Prozent“, berichtet das Kirchenblatt.

Das Ensemble der Johanneskirche mit Kreuzgang und umlaufender Bebauung steht unter Denkmalschutz und soll erhalten bleiben. Um die schwindenden Zuschüsse der Landeskirche auszugleichen, müsse deshalb ein mittelfristiges Finanzierungskonzept erstellt werden. Neue Ideen wie Sponsoring, Crowdfunding, Patenschaften oder Ausweitung der Nutzung würden geprüft – und sollen konkretisiert werden.

Die Gefahren beim Beten bestehen nicht nur in dem Empelder Gotteshaus. Geprüft werden aktuell eine Reihe von Kirchen mit hölzernen Dachkonstruktionen aus sichtbaren Fachwerkverbindungen, wie sie auch in der Johanneskirche angewandt wurden. Als besonders besorgniserregend gelten zurzeit Holzbalken, die beim Bau mit einem Harnstoffharzleim aneinander befestigt wurden.

Auf dem Prüfstand stehen deshalb jetzt Gotteshäuser dieser Bauweise mit einer Dachspannweite von zehn bis zwölf Metern, die zwischen 1945 und 1980 errichtet wurden. Auf die 1964 erbaute Johanneskirche in Empelde treffen diese Merkmale zu. Deshalb ist das Gebäude seit dem Sommer 2024 gesperrt.

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