Prävention in Barsinghausen
Stadt will sich auf Krisenfälle bestmöglich vorbereiten

Barsinghausen. Ob Gasmangellage, länger andauernde Stromausfälle oder andere Großschadensereignisse: Katastrophenfälle sind für die Gesellschaft wie jeden Einzelnen eine Herausforderung. Die Stadt Barsinghausen, als Gefahrenabwehrbehörde der Stadt, hat im vergangenen Jahr viele unterschiedliche Informationen zusammengetragen und herausgearbeitet.

Der Klimawandel, die politischen Situationen – insbesondere in der Ukraine – haben die Stadt Barsinghausen veranlasst, eine Gesamtbetrachtung der Krisenvorsorge anzugehen. Seit vergangenem Jahr wurden dazu von Heiko Kramer im Stab des Ersten Stadtrates Informationen gesammelt, ausgewertet und aufbereitet, um möglichst gut auf die Krisen unserer Zeit vorbereitet zu sein. Die Verwaltung stellt das Erarbeitete vor.

Es gibt inzwischen für jeden Ort eine Ortsbeschreibung, in der zahlreiche Informationen zu dem jeweiligen Ortsteil hinterlegt sind. Das sind neben Strukturdaten auch Aussagen über die Versorgung und Verteilung mit Gas, Wasser und Strom sowie über eine eventuelle Versorgung der Bevölkerung. Es finden sich Gesundheitsdaten zur ärztlichen Versorgung und besonders schützenswerte Einrichtungen, beispielsweise der kritischen Infrastruktur oder eben historische Bauwerke.

In jedem Ortsteil wurden, nach Absprache mit anderen Einrichtungen des Katastrophenschutzes, Sammelstellen ausgewiesen, in denen Einwohnerinnen und Einwohner kurzfristig untergebracht und versorgt werden können, wenn dieses dann erforderlich ist. Bürgermeister Henning Schünhof lobt einige große Betriebe, die Sammelräume für die Bevölkerung im Krisenfall zur Verfügung stellen. Von einer großen Fabrik für Kosmetikprodukte wurde auch die Unterstützung mit Fachwissen durch Chemiker angeboten. „Das hat mich ganz besonders gefreut. Ist es doch gelebte Solidarität in Barsinghausen“, so Schünhof.

Ein ganz besonderer Fokus wurde, insbesondere in Reflexion des Weihnachtshochwassers 2023, auf Überschwemmungswasserlagen gelegt, die durch Starkregenereignisse vorkommen können. Bereits nach der Flut im Ahrtal haben die politischen Gremien in Barsinghausen eine Untersuchung des Stadtgebiets auf solche Überschwemmungen und mögliche Retentionsflächen in Auftrag gegeben. Diese Auswertungen liegen seit einigen Wochen im Rathaus vor und werden derzeit mit den Erfahrungen der Feuerwehren abgeglichen. Dazu wurden die Informationsdienste des Landes und der Region zu Hochwassergebieten in den Ortsbeschreibungen verknüpft, so dass bei einem Krisenfall nicht erst Basisinformationen zusammengesucht werden müssen.

Im Krisenplan sind zusätzlich Risiken wie Flugunfälle, Erdrutsche und Erdfälle, Waldbrandereignisse, Gefahren durch Windkraftanlagen und Gefahrgutunfälle betrachtet worden. Dort, wo es möglich ist, präventiv Vorsorge zu betreiben, wurde beziehungsweise wird das auch getan. Insbesondere die Ortsfeuerwehren und die regionale Katastrophenschutzbehörde sind präventiv sehr gut aufgestellt.

Kramer vertritt die Stadt dabei auch in den Arbeitsgruppen der Region Hannover als aktives Mitglied. Dort wird derzeit gemeinsam versucht, Festlegungen zu erarbeiten, um für zukünftigen Krisenereignisse möglichst optimal und gemeinsam gewappnet zu sein.

Die Ortsbeschreibungen wurden als Softwarepaket digitalisiert und stehen dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse sowie der Einsatzleitung der Feuerwehr zur Verfügung. Dieses Werk steht demnächst den Mitarbeitenden der Behörden mit Sicherheitsaufgaben zur Verfügung. Der Öffentlichkeit wird dieses Werk, auf Anraten der Aufsichtsbehörden, nicht zugänglich sein. Im Internet unter www.barsinghausen.de sind allerdings Informationen zu Notfällen und Krisen hinterlegt.

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