Die Geschichte des Ortes Barsinghausen ist eng mit der Entwicklung des örtlichen Marienklosters verbunden, das 1193 erstmals urkundlich erwähnt wurde; seit 1542 ist es evangelisches Frauenkloster. Dessen Kirche ist eine der frühesten Hallenkirchen Niedersachsens, ihre Gestaltung orientiert sich an Vorbildern aus Westfalen und dem Rheinland.
Einen bedeutenden Aufschwung erfuhr Barsinghausen im 19. Jahrhundert durch den Abbau von Steinkohle und Sandstein. 1831 und 1832 schlossen Hofsteinhauermeister Blume, Johann und Georg Egestorff einen Pachtvertrag mit der Klosterkammer ab und ließen im Fuchsbachtal die ersten Barsinghäuser Stollen auffahren. Das Mundloch des Unteren Sammannstollens, benannt nach den Neffen Blumes, ist erhalten.
Zu den obertägigen Zeugnissen des Bergbaus gehören vor allem repräsentative Wohnbauten wie die 1905 vom Steinbruchbesitzer und Amtsmaurermeister Carl Gehrke errichtete „Villa Glückauf“ an der Deisterstraße 9, die deutlich den wirtschaftlichen Aufschwung demonstrieren.
Die Umgebung der Stadt Barsinghausen ist in ihrer geschichtlichen Entwicklung mit den dort zahlreich angesiedelten Gütern der Calenberger Ritterschaft eng verbunden. Die zumeist auf mittelalterliche Wasserburgen zurückgehenden Anlagen weisen häufig einen über mehrere Epochen gewachsenen Baubestand auf. Vielfach sind sie im Besitz von seit Jahrhunderten dort ansässigen Familien und traditionell mit landwirtschaftlicher Nutzung verbunden. Hierzu zählen die Güter Eckerde I und II, Egestorf mit Unter- und Obergut sowie Groß- und Nordgoltern.
Frank Achhammer stellt auf der Internetseite denkmalatlas.niedersachsen.de den historisch bedeutsamen Baubestand Barsinghausens ausführlich vor.