Amphibien sind Landwirbeltiere, die ihr Larvenstadium – mit Kiemen ausgestattet – im Wasser und ihr Erwachsenenleben nach ihrer Metamorphose als Lungenatmer auch außerhalb von Gewässern verbringen können. Dazu gehören Frösche, Kröten, Unken, Molche und Salamander. „In Niedersachsen leben 19 Arten, von denen elf auf der Liste der gefährdeten Tierarten stehen“, erklärt Andreas Winneg vom Barsinghäuser Naturschutzbund (Nabu). Die häufigsten Ursachen für Amphibiensterben seien die Zerstörung ihrer Lebensräume und der Straßenverkehr.
Winneg koordiniert das Projekt zum Amphibienschutz an Rehpfad, Max-Planck-Straße und Egestorfer Kirchweg oberhalb des Schulzentrums, das ein gemeinsames Projekt des Nabu mit den beiden Schulen vom Spalterhals ist, der Lisa-Tetzner-Schule und des Hannah-Arendt-Gymnasiums. Die diesjährige Bilanz der Krötenwanderung: Insgesamt wurden 1023 Tiere gerettet. Dieses sei gegenüber dem vergangenen Jahr (600 Tiere) eine Steigerung von gut 70 Prozent, hat der Nabu ausgerechnet. „Die beiden Hochwasserrückhaltebecken, mit zusätzlicher naturnaher Gestaltung der Umgebung, haben sich zum Amphibien-Hotspot in Barsinghausen entwickelt“, meint Winneg.
Im Einzelnen wurden gesammelt: 745 Erdkröten, 173 Fadenmolche, 81 Bergmolche und 14 Grasfrösche. Die niedrige Zahl der Grasfrösche erkläre sich dabei aus deren Sprungfähigkeiten. Ihnen gelinge es damit auch aus den Eimern herauszuspringen, beziehungsweise die Zäune zu überwinden. So seien bei Kontrollen im Becken etwa 100 Laichballen festgestellt worden, was auf eine Mindestanzahl von 200 Grasfröschen hindeute, da ein Weibchen normalerweise nur einen Ballen ablaicht. Positiv erwähnt der Nabu in seiner Bilanz auch, dass die Anzahl der überfahrenen Tiere gegenüber dem vergangenen Jahr ungefähr habe halbiert werden können.
Der Naturschutzbund bedankt sich bei den Schülern der Spalterhals-Schulen, bei der Stadt für die organisatorische Unterstützung, bei der BBI für den Aufbau der Zäune sowie bei den freiwilligen Helfern aus dem Verein. Diese Gruppe mit zuletzt 17 Aktiven werde immer größer, berichtet Winneg. Bei den Abendkontrollen hätten sie teilweise bis zu drei Stunden am Stück Tiere einsammelt.