Kommen sichFeldlerche und Feuerwehrin die Quere?
Was die bedrohte Vogelart für den Bau des neuen Gerätehauses in Ronnenberg-Benthe bedeutet.

Bestand gefährdet: Die Feldlerche ist am Benther Berg zu Hause. Foto: Nabu
Benthe. Im beschaulichen Ronnenberger Ortsteil Benthe herrscht Handlungsbedarf. Das Gerätehaus der örtlichen Feuerwehr entspricht mit seiner Größe und dem Zustand nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen.

An der Sieben-Trappen-Straße will die Stadt deshalb ein neues Feuerwehrhaus errichten. Einstimmig hat der Ortsrat jetzt der frühzeitigen öffentlichen Beteiligung an den Plänen zugestimmt. Allerdings warnte Ulrich Schmersow (Grüne) vor einer möglichen deutlichen zeitlichen Verzögerung. Grund ist die Feldlerche, deren Vorkommen im Bereich des Baufeldes festgestellt worden ist.

Schmersow zitierte während der öffentlichen Sitzung aus einem Gutachten, dass es auf dem Gelände am Rand des Benther Berges außer Fledermäusen auch einen Bestand der schützenswerten Feldlerche gibt.

Tatsächlich steht die Feldlerche auf der Roten Liste in der Kategorie 3 als „gefährdet“. Laut Schmersow wird aufgrund des Vorkommens eine Ausgleichsfläche von 2000 Quadratmetern erforderlich sein. Dabei beruft er sich auf das Bundesnaturschutzgesetz.

Seiner Aussage nach müsste diese Fläche in unmittelbarer Nähe zum Baufeld bereitgestellt werden. Der Grünen-Politiker wies in dem Zusammenhang auf die Schwierigkeiten für die Stadt hin, Flächen in Benthe anzukaufen. Die Suche nach einer Fläche für das Feuerwehrhaus hatte bereits zu Verzögerungen im Frühstadium der Planungen geführt.

Aus dem Rathaus kommt auf Nachfrage Entwarnung. Beatrix Mühlnickel vom Team Räumliche Stadtentwicklung, Baurecht bestätigte zwar die Notwendigkeit einer Ausgleichsfläche für die Feldlerche und auch, dass die Stadt noch auf der Suche nach einem solchen Areal sei.

„Das wird aber nicht in unmittelbarer Nähe“ zum Feuerwehrhaus sein, sagte sie. Dort seien auch keine Flächen erhältlich.

Daraus ergebe sich aber kein zusätzliches Problem, wie es Schmersow beschrieben hatte. „Die Feldlerche kann auch nicht einfach 100 Meter weiter umziehen“, stellte Mühlnickel fest. Die neue Fläche für die Vögel müsse in erster Linie vielmehr besondere Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel sei ein Abstand zu Straßen und Gebäuden wichtig. Als Beispiel nennt sie die Planungen für das Gewerbegebiet Nordost. Die Ausgleichsfläche für die dort festgestellte Feldlerche befinde sich in Gehrden.

Der Rat der Stadt Ronnenberg entscheidet am 28. Mai über den nächsten Schritt im Bauleitverfahren für das neue Feuerwehrhaus.

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