Wer sichtet Springfrösche?
NABU ruft dazu auf, sich an Meldeaktion zu beteiligen

Hüpft bis zu zwei Meter: der Springfrosch.foto: NABU/Ralf Berkhan
Region Hannover. Eine Amphibie mit beeindruckendem Talent steht im Fokus: Der Springfrosch kann mit seinen langen Hinterbeinen bis zu zwei Meter weit springen – eine Spitzenleistung unter den heimischen Fröschen. Doch trotz dieser außergewöhnlichen Fähigkeit wird es für die Art zunehmend schwieriger, geeignete Lebensräume zu finden. Um herauszufinden, wo der Springfrosch noch vorkommt, startet eine Meldeaktion mit Schwerpunkt Niedersachsen. Auch Beobachtungen aus anderen Bundesländern sind willkommen.

Im Osten Niedersachsens erfassen in diesem Frühjahr Expertinnen und Experten der HerpetoMap, der Fachplattform für Amphibien und Reptilien in Niedersachsen, großflächig das Vorkommen der Art.

Zusätzlich ruft das Projekt Kompetenznetzwerk Artenkenntnis (KNAK) zur Mithilfe auf. Im Rahmen einer Meldeaktion, deren Pate der Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide ist, werden Sichtungen von Springfröschen und anderen Amphibien dokumentiert. Dazu stellt der NABU|naturgucker, der ebenfalls zum Projektteam gehört, eine digitale Plattform bereit, auf der Naturbeobachtungen schnell und unkompliziert erfasst werden können.

Fachleute analysieren die eingehenden Daten, und eindeutige Nachweise fließen in die HerpetoMap ein. Da die Artbestimmung selbst für Expertinnen und Experten eine Herausforderung darstellt, können nur klare Fotoaufnahmen ausgewertet werden. Wichtig dabei: Die Tiere dürfen ohne Ausnahmegenehmigung nicht gefangen werden! Hingegen bieten Fotos vom Laich eine sehr gute Möglichkeit, das Vorkommen und die Fortpflanzung der Art an einem Standort nachzuweisen. Ziel der Aktion ist es, die aktuelle Verbreitung des Springfroschs zu erfassen und daraus abzuleiten, ob besondere Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Der Springfrosch ist in Deutschland nur noch selten zu finden. Besonders lichte Laubwälder mit fischfreien Gewässern sind für seine Fortpflanzung unerlässlich. Doch Straßenbau, Trockenlegung und intensive Forstwirtschaft setzen der Art stark zu. Um den bedrohten Frosch besser zu schützen, sind aktuelle Daten zur Verbreitung entscheidend.

Naturbegeisterte können ihre Sichtungen des Springfroschs direkt über www.nabu-naturgucker-beobachtungen.de/knak-springfrosch eintragen – ohne App-Installation, nutzbar auf Smartphone, Tablet oder PC. Jede Beobachtung hilft, mehr über die Verbreitung des Froschs zu erfahren und Schutzmaßnahmen gezielt zu planen.

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