Einen Grund für den augenscheinlichen Rückgang der Population kann die Tierschützerin nicht mit Sicherheit ausmachen. Sie habe darüber bereits mit einem Amphibien-Fachmann vom NABU aus Hameln-Hessisch Oldendorf gesprochen. Dort sei der Rückgang ähnlich dramatisch.
Vieles spricht für den Klimawandel. Mit ihrer wasserdurchlässigen Haut sind Kröten an Feuchtbiotope gebunden, um zu überleben. „Es hat in den vergangenen acht Wochen aber so gut wie gar nicht geregnet. Ich denke, dass viele Tiere auf dem Weg zu ihrem Laichplatz einfach ausgetrocknet sind“, vermutet Barnstorf.
Wenn der Regen ausbleibt und Feuchtgebiete trocken fallen, gibt es außerdem weniger Insekten. Die Tiere finden also auch weniger Futter.
Dass Fressfeinde der Population übermäßig zugesetzt haben, hält Barnstorf hingegen für unwahrscheinlich. Waschbären, die es im Deister gibt und für die die Kröten am Abfangzaun ein gefundenes Fressen wären, schließt sie jedenfalls aus. Dann nämlich hätte man verstümmelte Kadaver gefunden. Denn Waschbären häuten die Amphibien und lassen sich dann die Innereien und das Muskelfleisch schmecken. Auch das Storchenpaar aus Bredenbeck könne nicht so viele der Tiere vertilgen, dass das Aufkommen im Vergleich zu den Vorjahren derart schrumpft.
Was bleibt, ist die Sorge, dass die Kröten bald ganz aus der Gemeinde verschwinden. Um die Art zu erhalten, sei es früher noch hinnehmbar gewesen, wenn bei der Wanderung nicht alle vor dem Straßentod gerettet werden konnte. „Jetzt wird es um jedes einzelne Tier gehen“, sagt Barnstorf schon mit Blick auf die Laichsaison im kommenden Jahr.