Sieben 180 Meter hohe Windräder plant die Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH, kurz UKA, nördlich der B65 zwischen Nordgoltern, Barrigen und Landringhausen. Die Windkraftanlagen der Sechs-Megawatt-Klasse (also mit einer Nennleistung von sechs Megawatt) sollen später 39.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen.
UKA-Projektleiterin Nicole Pelz bestätigt auf Nachfrage: „Momentan befinden wir uns in den letzten Vorbereitungen für einen Genehmigungsantrag, den wir noch dieses Jahr einreichen wollen.“ Dazu befinde sich das Unternehmen aktuell im Austausch mit der Stadt Barsinghausen zur Anpassung des Flächennutzungsplans. Konkret geht es um eine insgesamt etwa 70 Hektar große Fläche in der Feldmark zwischen den Ortsteilen Nordgoltern, Barrigsen und Landringhausen. Derzeit würden die betroffenen Grundstücke noch größtenteils für den Ackerbau genutzt. Diese landwirtschaftliche Funktion solle die Fläche auch nach Fertigstellung des Windparks erfüllen, kündigt UKA-Sprecherin Adriana Beran an.
Ein Planungsprozess für Windenergieprojekte ist komplex und nimmt Zeit in Anspruch. Durchschnittlich dauert der Prozess von der Planung bis zur Fertigstellung vier bis fünf Jahre. Nur wenn alle Randbedingungen stimmen, beginnt die Umsetzung. Auch bei dem geplanten Windpark zwischen Nordgoltern, Barrigsen und Landringhausen ist das so.
Mit dem Bau der Windkraftanlagen werde es voraussichtlich erst Ende 2027 losgehen, schätzt Projektleiterin Pelz. Demnach würde der geplante Windpark bei Nordgoltern nicht vor 2028 in Betrieb gehen. Auch Pelz weist auf die demnächst beginnende Bürgerbeteiligung in: „Es wird eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung geben. Das bedeutet, dass die Anwohnerinnen und Anwohner die Möglichkeit haben, Stellung zum Flächennutzungsplan zu beziehen.“
Wie bei allen Windenergievorhaben müssen auch in Nordgoltern die gesetzlichen Vorgaben nach dem Bundesnaturschutzgesetz beachtet werden. „Jede für Windenergie nutzbare Fläche muss deshalb vorab gründlich hinsichtlich natur- und artenschutzrechtlicher Vorgaben geprüft werden“, sagt UKA-Sprecherin Beran. Dafür habe das Projektteam eine Vogelkartierung durchgeführt und das Vorkommen von Fledermäusen und Feldhamstern erfasst. Eine weitere Hürde für den Investor und Energieparkentwickler: Die Flächen, auf denen der Windpark bei Nordgoltern entstehen soll, befinden sich in einer Wasserschutzzone. Deshalb werde UKA auch ein hydrologisches Gutachten in Auftrag geben, erklärt die Unternehmenssprecherin. „Das Projektteam wird sich dazu mit den zuständigen Wasserwerken abstimmen.“
Von Standort Hannover aus plant, baut, betreut und betreibt UKA Wind- und Solarparks im mittleren und südlichen Niedersachsen. Zudem betreut die Niederlassung Projekte in Schleswig-Holstein. Die UKA-Gruppe gehört nach eigener Aussage in Deutschland zu den führenden Projektentwicklern für erneuerbare Energien, ihren Stammsitz hat sie in Meißen.