Großes Interesse am Kulturfest
Premiere der Veranstaltung Waldgeflüster im Juni:Workshop zur Vorbereitung mit dem Thema Upcycling wird gut angenommen.

Gelungener Auftakt: Karina Liutaia (links) und Ronja Losert präsentieren die Ergebnisse des Workshops mit dem Thema „Graffiti“.Foto: Heidi Rabenhorst
Gehrden. Von Freitag, 13. Juni, bis Sonntag, 15. Juni, soll sich der Köthnerberg beim Kulturfest Waldgeflüster in einen einzigartigen Ort der Kunst, Natur und Gemeinschaft verwandeln. Bereits im Vorfeld des Festivals können sich alle Interessierten bei mehreren Workshops einbringen und das Festgelände rund um den Köthnerberg gestalten. So lief die Premiere.

Im Mittelpunkt des ersten Workshops stand das Upcycling von alten Möbeln – das Umwandeln zu neuen, funktionalen Möbeln für die Fest-Lounge. Auch mit dem Entwerfen von Festbeschilderungen sowie der Gestaltung von Plakaten und Flyern beschäftigten sich einige.

„Wir möchten den Menschen aus Gehrden die Möglichkeit geben, sich aktiv an der Planung und Gestaltung des Festivals zu beteiligen. Kunst und Gemeinschaft gehören zusammen – und das wollen wir hier erleben“, sind sich Karina Liutaia und Ronja Losert einig. Die beiden leiten das Projekt zusammen mit der Theaterschaffenden Karoline Stegemann. Die Workshops sind offen für alle Altersgruppen, und es sind keinerlei handwerkliche Vorkenntnisse erforderlich.

Die gebürtige Gehrdenerin Ronja Losert war auch dabei. Sie kennt die Gegend sehr gut. „Ich bin hier aufgewachsen. Für dieses Projekt bin ich erstmals seit meinem Wegzug im Jahr 2007 nach Berlin beruflich wieder hier“, erzählt die 37-jährige Theaterschauspielerin und Schwester von Bürgermeister Malte Losert (parteilos).

Zentraler Ort für den Workshop war der alten Pferdestall. Dort stapelten sich Berge von Materialien, die die Beteiligten in den letzten Tagen zum Gehrdener Berg hinaufgebracht hatten. Dabei habe sich die alte Grundschule als wahre Fundgrube bewiesen, wie Ronja Losert verriet. Von Stühlen, Schreibtischen bis hin zu Gardinen, alles sei wertvoll und könne für das Festivalgelände gebraucht werden, sagte sie.

Der Auftakt zur Workshop-Reihe kam gut an. Die Initiatorinnen Karina Liutaia und Ronja Losert und Karoline Stegemann waren mit der Resonanz sehr zufrieden. Rund 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, auch Kinder und Jugendliche, waren zu den ersten drei Treffen gekommen. Darunter war auch Gerd-Peter Zaake, der gleich mehrere Ideen mitbrachte. So schlug er etwa vor, „Sonnenkugeln aus Gehrdener Lehmboden herzustellen“.

Die Gehrdenerin Silvia Schölze plante einen Barfußpfad. Philipp Reckling, Christian Brüggemann und Hannes Jakob brachten von zu Hause unter anderem eine Bohrmaschine und Teppichreste mit. „Werkzeug kann man immer gebrauchen“, so das Trio schmunzelnd.

Auch die Gastronomen in der Nähe unterstützten das Vorhaben. Oliver Gerasch vom benachbarten Berggasthaus Niedersachsen bot die Nutzung der sanitären Anlagen während der Workshops an. Mühlenwirt Norbert Gardlo stellte Tische und Stühle zur Verfügung.

Auch Jugendliche und Kinder brachten viele Ideen mit ein und initiierten kleine Kunstwerke. So beschäftigte sich der neunjährige Jona mit Graffiti. Er fotografierte dafür einen Baumstamm mit Jahresringen. Anhand der Fotos entwarf sein Vater eine Art Schablone. Als Untergrund für das Kunstwerk diente ein alter Tisch. Auch Textilgestaltung war ein Thema. „Wir bedrucken eine Tischdecke für die große Tafel beim Bürgerbrunch“, erklärte Maike Jakob, die mit ihrer Tochter Hanna zusammenarbeitete.

Die Freude über das gemeinsame Schaffen und die Nutzung von Ressourcen war allen Teilnehmern anzusehen. „Dieses Projekt ist einzigartig für und in unserer Stadt“, sagte etwa Teilnehmer Edmund Jansen.

Das Kulturfest in Gehrden im Juni bietet zahlreiche Höhepunkte für Jung und Alt. Zu den besonderen Programmpunkten gehören unter anderem der Audiowalk „Stimmen des Waldes“, sowie eine Glühwürmchenwanderung, ein geselliger Bürgerbrunch und ein Auftritt des Ökumenischen Kirchenchors Gehrden. Darüber hinaus will der Heimatbund eine spannende Führung zu historischen Orten am Gewhrdener Berg anbieten, die Calenberger Musikschule lädt zu einem Konzert ein. Ein weiteres Highlight ist der Auftritt der Tanzschule Kressler. Förster wollen zu Führungen durch den Wald einladen. Als krönender Abschluss ist eine gemeinsame Feier aller Beteiligten geplant. Während der drei Festtage können die Gäste an mehreren Stationen Essen und Trinken käuflich erwerben. Die Teilnahme an den Aktionen ist kostenlos.

Weitere Workshops zur Vorbereitung des Fests werden am Donnerstag, 15. Mai, und Freitag, 16. Mai, von 16 bis 20 Uhr, sowie am Sonnabend, 17. Mai, von 10 bis 14 Uhr am Alten Pferdestall auf dem Köthnerberg angeboten. Interessierte können sich per Email unter waldgefluester.fest@gmail.com und unter der Mobiltelefonnummer (0152) 56702276 anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos.

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