Während der Wanderung lädt das Auto
Auf dem Waldparkplatz steht Bredenbecks erste öffentliche
E-Ladesäule / Zwei Anschlüsse tanken mit Strom mit 22 Kilowatt

Sie freuen sich über die erste Ladesäule in Bredenbeck: Jan Krebs (von links), Marianne Kügler, Vivian Klein, Bernd Haletzki und Frank Glaubitz schauen sich den Praxistest an.Foto: Stephan Hartung
Bredenbeck. Eine Runde durch den Deister wandern, und nach der Rückkehr zum Auto ist die Batterie wieder startklar für die nächste Tour. Diese Möglichkeit haben Fahrerinnen und Fahrer von Elektrofahrzeugen ab sofort auf dem Wanderparkplatz in Bredenbeck. Am Ende der Glück-Auf-Straße steht die erste öffentliche Ladesäule im Wennigser Ortsteil. Die Energiedienstleister Avacon hat die Anlage für rund 15.000 Euro errichtet.

Die Säule liefert Wechselstrom und gibt über zwei Ladepunkte jeweils 22 Kilowatt ab. Es handelt sich um eine Säule mit normaler Geschwindigkeit. Anders als Schnellladesäulen, die für 80 Prozent Batterieladestand nur noch circa 20 Minuten benötigen, dauert der Ladevorgang hier je nach Batteriegröße und der Ladeleistung des Autos zwei bis vier Stunden.

„Das ist natürlich auch eine Kostenfrage. Eine Schnellladesäule würde 50.000 Euro kosten“, gibt Avacon-Kommunalreferent Frank Glaubitz zu bedenken. Die Auswahl der Technik hänge außerdem vom Standort ab, wie Vivian Klein, Referentin E-Mobilität des Versorgungsunternehmens, erläutert: „Hier befindet sich der Wald und auch der Fußballplatz. Die Menschen, die hier ihr Auto aufladen, haben Zeit und sind nicht auf der Durchreise.“ Dies sei an Autobahnen oder an viel befahrenen Straßen anders. „Da muss es schnell gehen, dann ist der Preis des Stroms aber auch ein anderer“, so Klein.

Apropos Preis: An der Ladesäule auf dem Waldparkplatz erhält man den Strom in der Spanne zwischen 49 und 77 Cent pro Kilowattstunde – je nachdem, welchen Stromanbieter man wählt und welche Tarife mit anderen Kartensystemen man bereits nutzt. „Es ist wie bei den Handyverträgen. Man muss sich auf Suchmaschinen und Vergleichsportalen informieren“, sagt Klein. Bei Google ist die neue Säule auf dem Waldparkplatz bereits aufgelistet.

Über Bredenbecks erste Ladesäule freut sich auch Ortsbürgermeisterin Marianne Kügler (CDU). „Ich wurde schon oft darauf angesprochen, wann wir hier endlich mal eine solche Möglichkeit bekommen“, sagt sie. In der Vergangenheit gab es schon mehrere Ideen für Standorte, die jedoch allesamt nicht umgesetzt wurden. Kügler erinnert sich an konkrete Pläne, im Ortszentrum bei Edeka oder am Denkmal Ladesäulen zu installieren, was aus unterschiedlichen Gründen scheiterte.

Am Waldparkplatz hat jetzt alles gepasst. In Kürze könnten im Bredenbecker Baugebiet Im Bergfelde noch weitere Ladesäulen hinzukommen. „Für Neubaugebiete ist das verpflichtend“, weiß Wennigsens Klimaschutzmanager Jan Krebs. Er freut sich, dass die öffentliche Ladestruktur in der Gemeinde wächst.

Bislang stehen jeweils zwei Ladesäulen bei Edeka an der Hauptstraße sowie auf dem Parkplatz zwischen Friedhof und Rathaus. Bei McDonald’s an der B217 in Holtensen sowie am Bahnhof Wennigsen gibt es jeweils eine Säule. Die Ladesäule am Bahnhof war vor acht Jahren die erste dieser Art in Wennigsen“, erinnert sich Glaubitz.

Und wie geht es mit dem Ausbau weiter? Krebs kündigt an, dass auf dem Netto-Parkplatz an der Degerser Straße eine bereits installierte Säule in Kürze in Betrieb geht. Über weitere Standorte in der Kernortschaft wird aktuell im Ortsrat Wennigsen beraten.

Ob und wie der Ausbau im Ortsteil Bredenbeck weitergeht, sei hingegen noch klar. „Wegen der Struktur von Bredenbeck und der Parkplatzsituation bleiben nicht mehr so viele Möglichkeiten. Wir geben die Hoffnung aber nicht auf“, sagt der Klimaschutzmanager.

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