Mit bereits erzielten Teilerfolgen, etwa dem Tempo-30-Limit auf der Wennigser Straße im Bereich der Kindertagesstätte, gibt sich der Ortsrat nicht zufrieden. Denn die nahezu unveränderten Tempoverstöße bereiten den Menschen in Bredenbeck nach wie vor große Sorgen.
Deshalb unternimmt der Ortsrat nun einen weiteren Vorstoß: Um Raser auszubremsen, soll zumindest auch kurz vor den Ortseingängen das Tempo gedrosselt werden. Auf der Landesstraße 390 kommen aus Richtung Steinkrug regelmäßig Fahrzeuge mit Tempo 100 in Bredenbeck an. Davon ist vor allem die Anwohnerschaft betroffen, deren Grundstücke schon weit vor dem Ortseingangsschild an die Straße grenzen. „Das wollen wir nicht einfach tatenlos so hinnehmen“, betont Kügler.
Der Ortsrat fordert, dass für den Streckenabschnitt von Steinkrug bis zum südlichen Ortseingang die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 auf 70 Stundenkilometer reduziert wird. „Damit die Fahrzeuge nicht mit so viel Tempo am Ortseingangschild ankommen“, erklärt Kügler. Noch bis vor etwa drei Jahren habe dort in Höhe der Einfädelung von der Bundesstraße 217 ein Tempo-70-Schild gestanden. Aber. „Diese Regelung wurde aufgehoben, weil die Strecke an einem gut ausgebauten Fuß- und Radweg liegt – und außerdem dort kein Unfallschwerpunkt ist“, weiß Kügler.
Sie hat jüngst mit der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr gesprochen und erfahren: Erneut Tempo 70 einzuführen, ist wegen gesetzlicher Bestimmungen für Landesstraßen nicht möglich. „Egal, wie kurz die Entfernung zum nächsten Ort ist.“ Erst, wenn es sich um einen Unfallschwerpunkt handele, könne über eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung nachgedacht werden. Der Ortsrat fordere trotzdem Tempo 70, bekräftigt die Ortsbürgermeisterin. „Es muss doch nicht erst zu einem schlimmen Unfall kommen.“
Ortsratsmitglied Thomas Behr (WfW) ergänzt: „Es geht uns doch nicht um diesen Streckenabschnitt, sondern um die Sicherheit im Ort.“ Zumindest solle die zuständige Behörde eine Genehmigung erteilen und eine entsprechende Summe bewilligen, um am südlichen Dorfeingang eine Tempotafel aufstellen zu können. „Damit Raser auf ihre hohe Geschwindigkeit aufmerksam gemacht werden.“ Der Ortsrat hat noch weitere Ideen: „Optimal wäre eine Fahrbahnverschwenkung kurz vor dem Ortsbeginn“, meint Behr. Außer einem sogenannten Tempotrichter mit herabgestufter Höchstgeschwindigkeit kommt für Ortsratsmitglied Bernd Haletzki (SPD) auch ein stationärer Blitzer auf der Wennigser Straße infrage, um den motorisierten Durchgangsverkehr auszubremsen. „Das könnte zumindest geprüft werden“, fordert er.
Erfolglos hat der Ortsrat bereits gefordert, das Ortseingangsschild weiter in Richtung Steinkrug versetzen zu lassen – wo die Siedlungsbebauung noch nicht begonnen hat. „Das ist nicht möglich, weil nur die hinteren Grundstücksbereiche an die Landesstraße grenzen, aber die Haupteingänge an der Straße Am Klosterkamp liegen“, berichtet die Ortsbürgermeisterin. Ebenfalls zurückgewiesen wurden Forderungen des Ortsrates, auf der Landesstraße am nördlichen Ortseingang für Fahrzeuge aus Richtung Argestorf das Tempo zu senken. „Das versuchen wir seit Jahren vergeblich“, so Kügler weiter.
Der Ortsrat sorgt sich auch um die Sicherheit am nordöstlichen Ortseingang. Dort gilt zwar für Fahrzeuge auf der Landesstraße 389 aus Richtung Holtensen ab Höhe des Neubaugebiets Im Bergfelde Tempo 70. In der Gegenrichtung ist auf der Straße Am Brink jedoch ab gleicher Stelle eine Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern erlaubt – für einen gerade\ mal knapp 200 Meter langen Streckenabschnitt bis Holtensen. Das sei ebenfalls für die Landesstraße gesetzlich so geregelt, berichtet Kügler aus ihrem Gespräch mit der Landesbehörde für Straßenbau.
Dass dort Autos in den Ort hineinrasen, hält der Ortsrat auch aus Bredenbecker Sicht dennoch für eine große Gefahr: „Etliche Kinder überqueren die Straße auf dem Weg zur Grundschule“, warnt Ortsratsmitglied Behr. Er verweist auch auf die Pläne für den Neubau der Grundschule mit einer Sporthalle nahe dem künftigen Wohngebiet Im Bergfelde und der L389.
Trotz der regelmäßigen Zurückweisungen seitens der zuständigen Behörde zeigt sich der Ortsrat mit Ortsbürgermeisterin Kügler an der Spitze weiterhin entschlossen: „Wir werden auch künftig immer wieder Anträge stellen, um die Sicherheit zu verbessern.“ Das Tempo-30-Limit vor der Kita sei auch oft abgelehnt und dann doch eingerichtet worden.