Die aufgeschichteten Holzhaufen, die oft schon Wochen im Voraus vorbereitet werden, bieten Kleinsäugern, Vögeln, Amphibien und Reptilien einen vermeintlich sicheren Unterschlupf. Besonders in diesem Jahr, da Ostern in die Brut- und Setzzeit fällt, werden die Reisighaufen vermehrt als Nist- und Brutstätten genutzt. Wenn das Feuer entfacht wird, gibt es für viele Tiere kein Entkommen – sie verenden in den Flammen. „Jungvögel und brütende Tiere haben keine Chance zu fliehen“, warnt Arnold Spliesgar vom NABU.
Neben dem direkten Schaden für die Tierwelt sieht der NABU auch ökologische Probleme im Abbrennen von Grünschnitt. Große Feuer verursachen eine erhebliche Feinstaubbelastung, und viele Gemeinden übertreffen sich mit immer größeren Veranstaltungen, bei denen zahlreiche Tiere ihr Leben verlieren. Stattdessen empfiehlt der NABU, Holz und Reisig in der Natur zu belassen, wo es als wertvoller Lebensraum dient. Falls dennoch Osterfeuer stattfinden, sollte das Material erst unmittelbar vor dem Abbrennen aufgeschichtet werden, um Tieren die Möglichkeit zur Flucht zu geben.
Doch braucht es für ein gelungenes Osterfest wirklich ein großes Feuer? Der NABU schlägt umweltfreundliche Alternativen vor: Feuerschalen statt riesiger Holzstapel oder ein gemeinsames Fest mit Grill und Getränken. So kann die Tradition bewahrt werden, ohne die Natur unnötig zu belasten. „Ein Osterfest lebt von der Gemeinschaft, nicht vom Zerstören wertvoller Lebensräume“, betont Spliesgar.