Röß „will Dinge über den Haufen werfen“ – Ideen für neuen Jugendraum in Bredenbeck

Forsetzung von Seite 1. Röß sieht sich in der Leitung der Jugendpflege als Teamspieler. Er sei nicht angetreten, „um die Dinge über den Haufen zu werfen“, wie er sagt. Ein neues Projekt will er in Wennigsen gleichwohl umsetzen, analog zum Mädchentag (immer montags) auch ein Angebot speziell für Jungen aufbauen. Bei allen Vorzügen des offenen Konzepts sei die „geschlechtersensible“ Arbeit als Ergänzung wichtig. „Es geht darum, einen Schutzraum herzustellen, um auch mal über Themen zu reden, über die man vielleicht nicht reden möchte, wenn das andere Geschlecht dabei ist“, erklärt er. Dabei geht es dem Sozialarbeiter auch darum, Rollenbilder aufzubrechen und Stereotypen zu verändern – „beispielsweise mit einem Kochangebot für Jungs“, nennt er ein Beispiel. Ansonsten legt Röß Wert darauf, die Jugendlichen in die Auswahl der Angebote einzubinden. „Es bringt nichts, wenn ich einen Tischtenniskurs anbiete und es kommt keiner, weil die Jugendlichen gerade auf Boxen abfahren. Dann biete ich doch lieber Boxen an“, so der 36-Jährige. Bürgermeister Ingo Klokemann (SPD) sieht in der Jugendpflege einige Herausforderungen, die die Gemeindeverwaltung mit Rösch angehen will. Wichtig ist ihm das Sommerferienangebot „Ferien ohne Koffer“ im Wasserpark. Seit 2023 ist die Aktion wegen Personalmangels von sechs auf drei Wochen verkürzt – so auch in diesem Jahr. „Wir möchten wieder dahinkommen, die kompletten sechs Wochen abzudecken“, versichert Klokemann. Nachdem mit der DRLG der jahrelange Kooperationspartner ausgestiegen ist, sei man noch immer auf der Suche nach einer neuen Zusammenarbeit. Die 35 Plätze waren jedenfalls auch in diesem Jahr heiß begehrt. „Wir sind schon ausgebucht, alles weg“, bestätigt Röß. Auch bei der sogenannten Ferienpassaktionen möchte der Bürgermeister die bestehende Palette erweitern. Insbesondere in den langen Sommerferien sei es wichtig, für die Familien ein attraktives Angebot zu schaffen. „Damit die Kinder, die nicht in den Urlaub fahren, nicht nur zu Hause sitzen, sondern eine gute Zeit verleben“, so Klokemann. Wenn Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit an der Spielkonsole oder dem Smartphone verbringen, müssen man gute Alternativen anbieten. Das gilt auch für den Jugendraum in Bredenbeck, der im Bonhoeffer-Haus laut Klokemann „keine dauerhafte Perspektive“ mehr hat. Aktuell gebe es Überlegungen, beim Neubau der Grundschule Bredenbeck einen Jugendtreff mitzuplanen – mit separaten Räumen außerhalb des Schulbetriebs, wie der Bürgermeister betont.
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