Bremsschwellen für Elterntaxis
Vor Barsinghausens Schulzentrum Am Spalterhals kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen

Barsinghausen. In der Debatte um das Elterntaxi-Chaos vor dem Schulzentrum Am Spalterhals warnt auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aus Barsinghausen vor den Gefahren auf dem Schulweg. Insbesondere für die Schülerinnen und Schüler, die mit dem Fahrrad zur Schule kommen, müsse mehr Sicherheit geschaffen werden. Der Verband fordert Schwellen auf der Straße, die die Autos bremsen sollen.

Elterntaxis sind vor dem Schulzentrum kein neues Problem, doch eine Lösung gibt es bislang nicht. Kürzlich hatte ein Rettungswagen minutenlang rangieren müssen, ehe er wegen im Weg stehender Autos überhaupt an das Schulgebäude hatte heranfahren können. Für die Schulleitung des Hannah-Arendt-Gymnasiums war das ein Grund, abermals mit dem Ordnungsamt und der Polizei in Kontakt zu treten und an die Eltern zu appellieren.

Auch der ADFC habe die gefährliche Verkehrssituation vor dem Schulzentrum aus Sicht der Radfahrenden bei der Stadtverwaltung und der Schulleitung vorgebracht, sagt die Sprecherin des ADFC Barsinghausen, Heidrun Bartz. Der Fahrradclub begrüßt es grundsätzlich, dass Kinder eigenständig zur Schule gehen, rollen oder radeln. Am Schulzentrum Am Spalterhals, das Hannah-Arendt-Gymnasium und Lisa-Tetzner-Schule mit zusammen mehr als 1500 Schülerinnen und Schüler beheimatet, machen das täglich Hunderte Jugendliche. Aber: Der Schulweg sei nicht sicher, kritisiert der Barsinghäuser ADFC.

Besonders brenzlig werde es, wenn die radfahrenden Schüler aus der Straße In den Schütten kämen und über die Straße Am Spalterhals auf das Schulgelände wollen. Hier gilt rechts vor links. Das heißt, auch Radfahrer sind zwar gegenüber dem bergauf fahrenden Autoverkehr, der die Straße Am Spalterhals hochkommt, vorfahrtsberechtigt. „Unserer Beobachtung nach wird ihnen aber auch oft die Vorfahrt genommen“, sagt Bartz.

„Für einen sicheren Schulweg halten wir es für dringend geboten, die Elterntaxis zu kanalisieren“, sagt die ADFC-Sprecherin. Effektiv könnte es aus Sicht des Fahrradclubs sein, die Einmündung vom Spalterhals in die Straße In den Schütten mit Fahrbahnschwellen sicherer zu gestalten.

Solche Bremsschwellen sind speziell dafür ausgelegt, die Geschwindigkeit der Autos stark zu begrenzen. Je höher eine Bodenschwelle ist, desto mehr muss die Geschwindigkeit beim Passieren reduziert werden. Mitunter muss das Fahrzeug so auf unter 10 km/h abbremsen, also auf Schritttempo.

Die Stadt sei sich der Situation im Bereich des Schulzentrums Am Spalterhals bewusst und prüfe derzeit verschiedene Maßnahmen, um die Verkehrssicherheit dort zu verbessern, bestätigt die Verwaltung auf Nachfrage. Grundsätzlich gilt: „Die Zuständigkeit für bauliche Veränderungen an der Straße liegt bei der Stadt, da diese in unserem Eigentum steht“, erklärt die Amtsleiterin für Bürgerservice und Ordnung, Stephanie Stockmann. Inwieweit Fahrbahnschwellen oder andere verkehrslenkende Eingriffe kommen können, müsse man aber sehen.

„Die Stadtverwaltung wird dazu auch noch mit den Schulleitungen das Gespräch suchen – insbesondere, bevor bauliche Maßnahmen ergriffen werden“, kündigt die Ordnungsamtschefin an. Da die Prüfung noch nicht abgeschlossen sei, könne die Verwaltung derzeit noch keine konkreten Maßnahmen benennen. „Sobald belastbare Ergebnisse vorliegen, werden wir diese gern kommunizieren“, so Stockmann.

Druckansicht