Mehrgenerationen-Treff übernimmt Hort Am Castrum
Berufstätige Eltern können aufatmen: Die Initiative will ihr Angebot an neuen Standorten ausweiten

Gehrden. Für die berufstätigen Mütter und Väter der Grundschulkinder in Gehrden ist das Bangen um einen zukünftigen Betreuungsplatz nach der Schule vorbei. Bürgermeister Malte Losert (parteilos) stellte die neue Hortlösung im Bildungsausschuss der Stadt Gehrden vor.

„Wir freuen uns sehr, dass wir bis zum Start des Ganztags, die Betreuung sicherstellen können“, gibt Losert dort an. Diese wird jetzt vom Mehrgenerationen-Treff (MGT) bereitgestellt. „Der MGT wird sein Angebot nach den Sommerferien ausweiten“, sagt er weiter.

Doch wie genau das Angebot aussehen wird, ist noch unklar. Stadtsprecher Frank Born führt an: „Es ist geplant, dass die Kinder nach Schulschluss zum Mittagessen in die Zentralmensa gehen.“ Die konkreten Aktivitäten um Spiele und Hausaufgaben könnten derzeit noch nicht genauer benannt werden. Klar ist aber: Es wird zwei Standorte geben. Der eine in der Fußgängerzone und ein zweiter in der Lange Feldstraße.

Dazu werde die Containeranlage auf dem Gelände des Delfi-Bads in Betrieb genommen. Ende März sollen dort die letzten Pflaster- und Außenarbeiten abgeschlossen werden, sodass der Umzug dann stattfinden könne, so Bürgermeister Losert im Bildungsausschuss. Zunächst wird dort noch die AWO den Hort übernehmen, bis dann in den letzten zwei Wochen der Sommerferien der MGT einzieht.

Über die schnelle Lösungsfindung freut Losert sich sehr. Vor allem aber, „dass so ein erfahrener Partner gefunden wurde, der die Gegebenheiten, die Mensa und auch viele Schüler bereits kennt.“

Vorab hatte es Reibungen zwischen der AWO, die den Hort aktuell betreibt, und der Stadt Gehrden gegeben. Denn die AWO hatte den Vertrag überraschend zu Ende Juli 2025 gekündigt. Als Grund gab sie eine Infoveranstaltung an, bei der verkündet worden sei, dass die Betreuung durch die AWO zum Ende des Schuljahres 2025/26 eingestellt werde. Zu diesem Zeitpunkt beginnt der gesetzlich verpflichtende Ganztag an den Grundschulen.

Doch einen Träger dafür gibt es noch nicht. Bürgermeister Malte Losert bedauerte auch deshalb die für ihn plötzliche Kündigung. Im Januar gab er bereits an, dass sich auch die AWO gerne als Träger bewerben könne. Dies habe man bei einem Treffen im Dezember auch dem Verband kommuniziert, sagte er weiter. Der AWO-Vorstandsvorsitzende Dirk von der Osten war anderer Meinung. Dieser führte damals an, dort nichts von der Infoveranstaltung zum Ganztag gehört zu haben. Er hätte sich zudem mehr „Transparenz“ seitens der Verwaltung gewünscht. Stattdessen sei nur der Turnklubb Hannover bei der Veranstaltung eingeladen gewesen – für ihn und seine Mitarbeitenden ein klares Zeichen.

Auch Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und der AWO konnten die Wogen deshalb nicht wieder in Gänze glätten. Diese hätten zwar die Missverständnisse aus der Welt geräumt, doch die Kündigung der AWO hatte dennoch weiter bestand. Denn in der Zwischenzeit hatten die Mitarbeitenden des Horts sich bereits auf andere Stellen in anderen AWO-Einrichtungen beworben – das Personal fehlte also für die Betreuung in Gehrden.

Viele Eltern waren deswegen bereits in großer Sorge, wie es mit der Betreuung ihrer Kinder weitergehen sollte. Nun gibt es jedoch die klare Entwarnung. „Jetzt haben alle die Gewissheit, ab dem 1. August geht es weiter“, freut sich Bürgermeister Losert. Das Angebot solle laut Stadtsprecher Frank Born dann erst wieder enden, wenn der Ganztagsbetrieb zum Schuljahr 2026/27 startet.

Druckansicht