Der Kastanienplatz
ist wieder sichtbar
Mitglieder der Bürgerstiftung Gehrden haben die Tripsche Gartenanlage gepflegt.

Im Einsatz: Viele Mitglieder und Freunde der Bürgerstiftung Gehrden haben die Tripsche Gartenanlage gepflegt - und sich zwischendurch auch mal eine Pause verdient.Foto: privat
Gehrden. Nach der erfolgreichen Premiere musste es einfach eine Fortsetzung geben: Die Bürgerstiftung Gehrden hatte im März 2024 zum ersten Mal eine Aktion in der Historischen Gartenanlage auf dem Gehrdener Berg absolviert. Dabei ging es darum, dort die sogenannte Tripsche Gartenanlage zu pflegen und zu säubern. Jetzt führten die Teilnehmer die Arbeiten fort.

Vorab hatte die Bürgerstiftung intern zu einer erneuten Pflegeaktion aufgerufen. „Zeitweilig waren bis zu 21 Personen anwesend und haben über einen Zeitraum von fünf Stunden die Muskeln spielen lassen“, sagt Wolfgang Middelberg. Das Vorstandsmitglied der Stiftung freute sich über die Resonanz und strahlte dabei so, wie es die Sonne an diesem Tag über den gesamten Zeitraum der Pflegeaktion getan hatte.

Schwerpunkt der Aktion war der sogenannte Kastanienplatz, der ebenfalls zur Tripschen Gartenanlage gehört. Die engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kümmerten sich um überwucherte Bordanlagen und zugewachsene Freiflächen, um diese wieder sichtbar zu machen.

1898 wurde die Tripsche Parkanlage eröffnet. Der Gartenarchitekt Julius Trip, der sich auch als erster Gartenbaudirektor Hannovers mit Projekten wie dem Maschpark hinter dem Neuen Rathaus oder der Pferderennbahn Bult hervortat, schuf am Westhang des Gehrdener Berges einen Park aus Landschafts- und Barockgarten. Scharenweise reisten Gäste zu jener Zeit vor allem aus Hannover an. Die Straßenbahnlinie 10 hielt unterhalb der Freitreppenanlage. Bis zu 5000 Ausflügler tummelten sich damals auf der 14 Hektar großen Parkanlage am Gehrdener Berg.

Inzwischen ist die denkmalgeschützte Anlage eher ein Geheimtipp und nicht sonderlich gut gepflegt – das Startsignal für die noch junge Bürgerstiftung Gehrden, sich darum zu kümmern. Die Stiftung wurde am 20. September 2023 unter der Schirmherrschaft von Gehrdens Bürgermeister Malte Losert gegründet. Was Middelberg wichtig zu betonen ist: Die Stadt Gehrden hatte im Vorfeld bereits die groben Schnittarbeiten an Büschen und Bäumen erledigt und kümmerte sich um den Abtransport des Grünabfalls. „Dank der Baumpflegearbeiten seitens der Stadt und mit der Durchführung des Pflegetags durch die Bürgerstiftung kann die Anlage in einem ansehnlichen Zustand gehalten werden“, sagt er.

Das Ergebnis kann sich zumindest sehen lassen: Die Fläche des Kastanienplatzes erscheint nunmehr in fast altem Glanz und kann wieder vollumfänglich genutzt werden, was auch in der Vergangenheit beispielsweise durch Kindergärten, Sportvereine und andere Kleingruppen bereits erfolgte. „Die Natur erobert sich jedes Jahr einen großen Teil der freigelegten Flächen zurück“, sagt Wolfgang Middelberg.

Und natürlich ist der Kampf gegen die Natur in diesem Zusammenhang ein schwerer. Schon im Vorjahr überlegte man, die Aktion ein Jahr später zu wiederholen – was nun passiert ist.

Die Bürgerstiftung geht aber noch einen Schritt weiter. „Wir können uns vorstellen, dass der Pflegetag im März eines Jahres zu einer ständigen Institution wird“, sagt das Vorstandsmitglied.

Für die Bürgerstiftung Gehrden ist die Pflegeaktion der Tripschen Gartenanlage das dritte Projekt – neben der Reaktivierung des Glockenspiels auf dem Marktplatz und dem Betreiben der Kulturtafel. Die Bürgerstiftung will Projekte finanzieren, die nicht aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden können – im gesamten Stadtgebiet und generationsübergreifend.

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