Der 64-Jährige ist in Gehrden-Everloh aufgewachsen und begann dort seinen Weg bei der örtlichen Feuerwehr. „Ich bin als 14-Jähriger in die Feuerwehr eingetreten. Damals hat man das mit der Altersgrenze noch nicht so eng genommen“, sagt er schmunzelnd. Eine Jugendfeuerwehr hätte es damals noch nicht gegeben. „Mit 16 durfte ich dann aber auch offiziell mitmachen.“
Von da an hat Jeschonnek schnell Aufgaben übernommen. „Mit 18 habe ich den ersten Posten bekommen, da war ich Schriftführer und stellvertretender Jugendwart. Dann wurde ich stellvertretender Ortsbrandmeister, mit 20 schon“, erzählt Jeschonnek stolz. Sein Leben gehörte seit jeher der Feuerwehr. Zusätzlich kümmerte er sich schon bald um die Ausbildung der Feuerwehrleute in Gehrden.
Dort erlebte er etwas, dass ihn bei seiner frühen Arbeit als Pressesprecher auf die Probe stellte: „Es war ein schöner Sommertag und wir wurden zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen. Dort war ein Vater mit seiner Familie gegen einen Baum gefahren. Der Mann verstarb leider dabei.“ Auch Medienvertreter seien bald vor Ort gewesen. „Das war ein bitterer Einsatz und ich musste gleich ein Interview vor der Kamera geben“, erinnert sich der 64-Jährige.
Wie geht man mit solch einem Erlebnis um? „Das Lampenfieber legt sich irgendwann. Aber das ist schon berührend. In dem Moment macht man aber einfach seinen Job. Das kommt dann eher später“, sagt Jeschonnek über die Emotionen, die solche Einsätze auslösen. Besonders Notfallseelsorger würden dann auch den anderen Feuerwehrkameraden helfen.
„Zwölf Jahre stellvertretender Ortsbrandmeister, zehn Jahre Ortsbrandmeister. Dann habe ich gesagt: Jetzt kann ich auch gut mal was anderes machen.“ Es war der Startschuss für die Pressearbeit bei der Regionsfeuerwehr. „Als Ortsbrandmeister hat man natürlich auch immer schon mit der Presse zu tun, ich konnte schon immer gut schreiben und mich vernünftig ausdrücken“, sagt er lachend. „Als dann die Region gebildet wurde, wurde ein Pressesprecher gesucht und ich wurde gefragt.“
Einsätze begleitete der neue Regionspressesprecher von da an nicht mehr. Dort war er vielmehr der Mann im Hintergrund. „Meinen Job habe ich von Anfang an darin gesehen, für die Regionsfeuerwehr Veranstaltungen zu betreuen, Presse einzuladen und Themen zu platzieren“, erläutert Jeschonnek die Inhalte seiner jahrelangen Arbeit.
Auch heute sprühe er noch vor Ideen, die umgesetzt werden könnten, um die Arbeit mit den Pressevertretern zu verbessern – zuletzt arbeitete er an einem sogenannten Medieninformationssystem. Doch das jetzt alles hinter sich lassen zu müssen, bedauert er nicht. Schon zu Beginn seiner Amtszeit sei klar gewesen, dass er nur drei Amtsperioden übernehmen würde, das wären 18 Jahre gewesen. „Das eine Jahr musste ich dranhängen, damit sich ein Nachfolger findet“, sagt Jeschonnek.
„Ich bin nicht stark wehmütig. Ich schaue immer gern nach vorn“, sagt der baldige Feuerwehr-Rentner. Er glaube fest daran, dass die neuen Kollegen nach ihrer Einarbeitungszeit viele gute Dinge umsetzen werden. Außerdem kenne er das auch schon aus seiner beruflichen Rente. „Ich bin Sparkassenkaufmann und vor zwei Jahren in die Altersteilzeit gegangen.“
Doch trotz der vielen Freizeit, die der 64-Jährige jetzt hat, ist er sich sicher: Langweilig werde ihm nicht, denn er habe einiges vor. „Ich fahre gern Rad und bin seit neuestem im Shanty-Chor. Außerdem habe ich eine 14 Monate alte Enkelin“, sagt er lächelnd.