Dem Beschluss war ein Antrag der Grünen vorausgegangen. Darin hieß es: „Durch Beobachtungen und Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern ist festgestellt worden, dass zunehmend ein reger unzulässiger Fahrzeugverkehr, in erster Linie durch Pkw, in der Fußgängerzone stattfindet.“
Die Stadtverwaltung wird deshalb aufgerufen, Vorschläge zu machen, die das Problem beheben können. Denn die vorhandene Beschilderung würde das unbefugte Befahren nicht genügend verhindern, hieß es im Antrag weiter.
Das unterstützen auch SPD und CDU. Ausschussmitglied Rolf Meyer (SPD) gab an: „Wir beobachten das jetzt seit zwei Jahren.“ Durch den Verkehr käme es immer wieder zu gefährlichen Situationen für Privatpersonen vor Geschäften. Das bestätigte auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Spieker. „Wir sind über Schilder hinweg und machen immer wieder die Beobachtung – meistens noch mit bösen Gesten.“ Als Fußgänger habe man einfach keine Chance, so Spieker.
Bedenken äußerte lediglich der FDP-Fraktionsvorsitzende Rudi Locher. „Wurden denn Strafzettel ausgestellt, oder gab es Unfälle?“, fragte Locher im Ausschuss. Er sehe nämlich kein Problem, dass viele in die Fußgängerzone hereinführen. Daher hadere er mit den Pollern. „Ich weiß nicht, ob das sinnvoll ist, wenn keine absolute Notwendigkeit besteht“, sagte er. Vielmehr sehe er ein Unfallrisiko, das durch die Poller entstehen könnte. „Die Pfosten kann man schnell übersehen und fährt dagegen.“
Doch die Poller sollen kommen. Die Idee der Stadtverwaltung: Sperrpfosten sollen die Einfahrten absperren – zumindest einige. „Jeweils zwei Sperrpfosten werden in der Kirchstraße, Höhe Hüttenstraße, sowie in der Hornstraße, Höhe Bäckerei Gaues aufgestellt“, gab Stadtsprecher Frank Born an.
Die Poller sollen, so Born, bis Ende April aufgestellt werden. Früher sei damit nicht zu rechen, da „die Beschaffung und Aufstellung der rot-weißen Sperrpfosten noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird“.
Doch müssen Lieferanten und Anwohnende jetzt Angst haben, dass sie ihre Ziele nicht mehr erreichen können? Nein, denn die Fußgängerzone soll weiterhin befahrbar bleiben – wenigstens aus zwei Richtungen. „Eine Zufahrt zur Fußgängerzone ist auch weiterhin über die Alte Straße sowie über den Steinweg möglich“, sagt Born.
Berechtigte wie Anwohnende, Lieferanten oder Menschen, die die Arztpraxen in der Innenstadt besuchen möchten, können dies also so weiterhin tun. Und auch Radfahrende dürfen die Fußgängerzone wie bisher nutzen.
Ob die Sperrpfosten das Problem ausreichend lösen, bleibt abzuwarten. Stadtsprecher Frank Born wies die neuen Absperrungen vorläufig als Test aus. „Zusätzliche Beschilderungen und Ansprachen waren nur eingeschränkt erfolgreich, sodass die Sperrung durch Sperrpfosten zunächst als Verkehrsversuch erfolgt.“
Auf diese Art erhoffe man sich weniger Verkehr in der Fußgängerzone. Gleichzeitig sollen Autofahrer und Lieferanten dadurch gewarnt werden. So „sollen die Sperrpfosten zusätzlich verdeutlichen, dass ab hier ein besonderer Verkehrsbereich vorliegt“, betonte Born.