50 Jahre Stadtrecht:Feiern in allen Ortsteilen
„Einheit durch Vielfalt“: Im Jahr 1975 wurden sieben Gemeinden zu einer Einheit verschmolzen

Strahlende Gesichter: Bürgermeister Marlo Kratzke (vorn, Mitte) freut sich mit seinen Stellvertretern, den Ortsbürgermeistern und den Mitgliedern der Stabstelle Gremienbetreuung/Stadtarchiv auf die geplanten Feierlichkeiten.Foto: Uwe Kranz
Ronnenberg. Es ist ein bedeutendes Ereignis für die Menschen in den sieben Ortsteilen: Am 12. Dezember 1975 hat die Großgemeinde Ronnenberg die Stadtrechte erhalten. 50 Jahre später soll dies groß gefeiert werden – aber nicht in einer, sondern gleich in acht Feierlichkeiten und vielen anderen Aktionen. Um dem Anlass das nötige Gewicht zu verleihen, haben sich Ronnenbergs Bürgermeister Marlo Kratzke (SPD), dessen Stellvertreter Carsten Mauritz (CDU), Rüdiger Wilke (SPD) und Uwe Buntrock (Grüne) sowie die Ortsbürgermeister jetzt im Stadtarchiv im Keller des Ronnenberger Gemeinschaftshauses getroffen.

Für Kratzke ist die Verleihung der Stadtrechte ein wichtiger Schritt in der Stadtgeschichte, an dem die sieben Ortsteile zusammengewachsen sind. Würdigen will die Stadt dies mit Feiern in allen Ortsteilen. Den Anfang machte Linderte bereits am Donnerstag im Dorfgemeinschaftshaus unter dem Titel „Ein Grenzdorf im Calenberger Land“.

Die Organisation der Veranstaltungen übernimmt die neue Stabsstelle Gremienbetreuung/Stadtarchiv im Rathaus, in der Annika Meier, Martin Arends, Nastasja Heise und Stadtarchivar Matthias Biester zusammenarbeiten. Biester erläuterte das Konzept der Veranstaltungen. Neben historischen Vorträgen sollen auch Film- und Tonaufnahmen aus der Vergangenheit der Ortsteile vorgeführt werden. Einzelne Bürger sollen anhand von Gegenständen ihren ganz persönlichen Blick auf das Leben im jeweiligen Dorf zurückwerfen. Dazu ist ein „kulinarisches Miteinander“ vorgesehen, bei dem das Gesehene im Gespräch noch einmal rekapituliert werden kann. „Wir wollen möglichst vielen aus der Bevölkerung die Möglichkeit bieten, zu erfahren, wie Ronnenberg das geworden ist, was es ist“, sagt Kratzke. Das Wort von der „Einheit durch Vielfalt“ fiel mehrfach bei dem Treffen.

Die weiteren Termine am 15. Mai in Ronnenberg, am 19. Juni in Weetzen, am 4. September in Empelde, am 18. September in Benthe, am 8. Oktober in Vörie und am 12. November in Ihme-Roloven sind pragmatisch vergeben worden, so Biester. Bau- oder Umbauarbeiten an den Gemeinschaftshäusern der Ortschaften ließen zum Teil keine andere Terminierung zu. „Das war eine echte Herausforderung“, beschreibt er die Planung.

Und so ist die abschließende Feier für die ganze Stadt auch noch gar nicht endgültig terminiert. Für eine so große Feier benötige man beispielsweise die Kapazitäten des Parkplatzes am Gemeinschaftshaus. Der wird in diesem Jahr allerdings im Rahmen der Ortskernsanierung komplett umgebaut, erläuterte der Stadtarchivar. In Weetzen geht es mangels fertigem Dorfgemeinschaftshaus auf Vermittlung von Ortsbürgermeister Thomas Bensch (SPD) zur Feier in die Versöhnungskirche. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist jeweils kostenlos.

Biester lobt mit Blick auf das Programm in Linderte die Zusammenarbeit mit den Menschen aus dem Ort und Erbelding. Der Ortsbürgermeister beschreibt die Reaktion der Dorfbewohnenden. „Am Anfang waren die Bürger skeptisch“, sagt er. Als mehr Informationen über die Feierpläne im Dorf die Runde machten, seien die Menschen aber sehr erfreut gewesen. Inzwischen ist die Idee in den Köpfen der Leute angekommen. „Wir sind von der Resonanz und der Bereitschaft der Menschen überrascht“, stellt Arends für die Organisatoren fest.

Darauf hofft Biester mit seinem Team auch in den anderen Ortsteilen, mit den es bislang ganz unterschiedliche Kontakte gegeben hat. „Wir müssen uns erst noch zusammensetzen“, stellte der stellvertretende Bürgermeister Carsten Mauritz fest. Erschwerend komme im Ortsteil Ronnenberg hinzu, dass es dort und in Empelde keinen Ortsrat gebe, sagte er. In den größeren Stadtteilen müsse man zudem wohl Schwerpunkte setzen.

Ein bisschen mehr Zeit hat Ortsbürgermeister Henning Bitter (CDU) in Benthe. Mit blickt auf die persönlichen Vorträge einzelner Bürger meint er: „In Benthe haben wir viele Geschichten. Wir müssen sehen, wie wir sie zusammen bekommen.“ So sieht es auch der Ortsvorsteher Jens Heuer aus Vörie, der die Kontakte zu den historisch bewanderten Personen in seinem Ort herstellen will.

Neben den Feiern haben die Organisatoren im Jubiläumsjahr auch noch weitere Aktionen, wie zum Beispiel Ausstellungen angeschoben. „Grube unter Wasser“ ist beispielsweise der Titel der Veranstaltung über das Unglück im Ronnenberger Kalischacht, das sich in diesem Jahr ebenfalls zum 50. Mal jährt. Partner sind dabei unter anderem der Förderverein Erinnerungsarbeit und verschiedene Museen, zählt Biester auf.

Weitere Informationen zu den Feierlichkeiten und nach und nach auch die Anmeldungen zu den Veranstaltungen sind auf der Internetseite der Stadt Ronnenberg zu finden.

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