Doch Michelle ist ein echtes „Soziales Talent“, und das nicht nur auf dem Papier. Seit der ersten Klasse ist sie dem Sport, und ganz besonders dem Faustball, mit großer Leidenschaft verbunden. „Als Maxi Hüper uns die Faustballsparte vorstellte, war ich sofort Feuer und Flamme“, erinnert sich Michelle. Heute, einige Jahre später, hat der Sport einen festen Platz in ihrem Leben, und auch die soziale Komponente kam nach und nach hinzu.
„Das Kinderturnen-Programm drohte zu scheitern, weil es keine Übungsleiter gab“, erzählt sie von ihrem Engagement. Die junge Ronnenbergerin nahm die Herausforderung an. Sie entschied, sich einzubringen und das Angebot aufrechtzuerhalten. „Es wäre schade gewesen, darauf zu verzichten“, fügt sie hinzu. So kam es, dass Michelle nicht nur zwei Gruppen beim Kinderturnen übernahm, sondern auch beim Ballsport für mehrere Gruppen verantwortlich wurde.
Seit 2019 engagiert sich Michelle in ihrem Verein, dem TuS Empelde, und widmet sich dabei mehr als 38 Stunden pro Woche ihrem Ehrenamt. Sie ist nicht nur Übungsleiterin und Schiedsrichterin, sondern auch aktiv in der Vereinskommunikation tätig – sie betreut die Social-Media-Kanäle des Vereins, ist Administratorin der TuS-App und Mitglied im sogenannten J-Team. „In diesem Team sind alle Jugendsparten des Vereins vertreten, mit dem Ziel, den Jugendlichen zu helfen und gemeinsam Projekte zu organisieren“, erklärt sie. Von der Planung und Durchführung von Festen bis hin zu anderen Vereinsprojekten – Michelle ist immer mittendrin.
Besonders stolz ist sie auf die Preise, die sie bei der Auszeichnung „Soziale Talente“ erhalten hat: darunter ein Ticket für ein Bundesliga-Heimspiel der Handball-Recken von der TSV Hannover-Burgdorf gegen den THW Kiel sowie ein Gutschein im Wert von 150 Euro eines Sporthauses in Mellendorf.
Jugendwart Gowtham Paskaran, der Michelle für den Preis vorgeschlagen hatte, beschreibt sie als außergewöhnliche junge Frau: „Michelle begeistert mit ihrer Energie, Kreativität und ihrem Engagement im Sport und in der Jugendarbeit. Ihre mentale Stärke und ihr starker Wille machen sie zu einem Vorbild für andere.“ Sie entwickle immer wieder neue Ideen für ihre Trainingsstunden, gebe nie auf und motiviere ihr Umfeld. Besonders bemerkenswert sei ihre Vielseitigkeit. Ob beim Kinderturnen, im Faustballtraining oder bei Vereinsprojekten – Michelle zeigt immer Einsatz und übernimmt Verantwortung. Sie sei zudem sehr verantwortungsbewusst und teamfähig und könne auch in stressigen Situationen den Überblick bewahren.
Die Arbeit mit Kindern ist für Michelle eine wertvolle Auszeit vom BWL-Studium. „Es hilft mir, zu entspannen“, erzählt sie. „Und vor allem macht es mir riesigen Spaß, zu sehen, wie sich die Kinder freuen und mit Begeisterung bei der Sache sind.“ Natürlich sei es auch manchmal anstrengend, 30 Kinder zu betreuen, „aber zum Glück habe ich tolle Helferinnen“, fügt sie hinzu. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Michaela und Lena Rudigkeit betreut sie die Kinderturn- und Ballsportgruppen.
Nicht nur Michelle wurde ausgezeichnet: Auf dem zweiten Platz in der Altersklasse 14 bis 17 Jahre landete Paul Nestler von den TuS Empelde Maddogs, einer Mannschaft im Inline-Skater-Hockey. Auch Paul wurde für seinen herausragenden Einsatz im Verein geehrt. Paskaran beschreibt ihn als eine „begeisternde Persönlichkeit, die sowohl Kinder als auch Jugendliche mitreißt“. Als Jugendtrainer sei Paul ein Vorbild und eine unverzichtbare Stütze im Vereinsleben. Besonders beeindruckend sei sein Ehrgeiz – sowohl im Sport als auch als Trainer. „Er setzt sich hohe Ziele und gibt nie auf, bis jeder Fortschritt erzielt wird“, so Paskaran.
Der 14-jährige Schüler ist bereits seit 2021 ehrenamtlich aktiv und sorgt dafür, dass die jungen Spieler im Inline-Skater-Hockey gut trainiert werden. Dabei verbringt Paul einen Großteil seiner Freizeit in der Sporthalle und engagiert sich weit über die regulären Trainingszeiten hinaus.
Das Projekt „Soziale Talente“, das von der Sportregion Hannover seit 2016 ausgerufen wird, hat das Ziel, das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen zu würdigen und ihnen Dank auszusprechen. Es ist eine wichtige Anerkennung für all jene, die nicht nur sportlich aktiv sind, sondern sich auch im sozialen Bereich engagieren und Verantwortung übernehmen.