Endspurt vor der Sanierung der Mühle
Die Pläne für den Umbau des
historischen Bauwerks sind fertig, auch Förderzusagen gibt es

Die Planungen für die notwendigen Bauarbeiten sind längst abgeschlossen: Marcel Szot vom Verein Burgbergfreunde zeigt Entwürfe für die Sanierung der Gehrdener Mühle. Foto: Ingo Rodriguez
Gehrden. Die Burgbergfreunde Gehrden kommen ihrem großen Ziel immer näher: Der gemeinnützige Verein will in diesem Jahr endlich die Struckmeyersche Mühle auf dem Gehrdener Berg sanieren und für eine gastronomische Nutzung umgestalten lassen. Künftig soll das denkmalgeschützte Bauwerk Ausflügler mit einem Kaffee- und Biergarten anlocken, zudem sind Kulturveranstaltungen geplant.

Schon vor gut vier Jahren hatte der Interessenverein seine Pläne vorgestellt und einen entsprechenden Pachtvertrag unterschrieben. „Unser Architekt wartet jetzt auf den Startschuss, um Firmen zu beauftragen“, berichtet der Vereinsvorsitzende Marcel Szot. Er und seine Mitstreiter fiebern nach der langen Planungszeit dem Sanierungsbeginn ungeduldig entgegen. „Die Entwürfe für den Umbau sind fertig“, sagt Szot. Eine Baugenehmigung wurde bereits erteilt.

Im ersten Bauabschnitt sollen die Mühlenfassade, Holzbalken und Zwischenböden grunderneuert werden. Zudem werden Fenster ausgetauscht, eine zweite Tür eingebaut und die alte Mühlentür ersetzt. Von der Instandsetzung des 1878 errichteten heutigen Kulturdenkmals profitiert als Besitzerin und Verpächterin auch die Stadt Gehrden.

Zusagen für Fördergeld gibt es ebenfalls schon. Ende November hat der Verein einen Bescheid der Leader-Region Calenberger Land über einen Zuschuss in Höhe von 120.000 Euro erhalten. Die Region Hannover hat aus dem Regionalen-Co-Finanzierungsfonds außerdem Zuwendungen in Höhe von 15.000 Euro bewilligt.

„Wir können noch auf weitere Fördergelder in Höhe von bis zu 24.000 Euro hoffen“, kündigt Szot an. Die Burgbergfreunde erwarten diesbezüglich Nachrichten von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und der Sparkassenstiftung. Der Verein habe von der Planungsgesellschaft Amtshof Eicklingen eine perfekte Beratung erhalten, namentlich von Gudrun Viehweg, lobt Szot. „Sie hat uns durch die Stromschnellen der Förderbürokratie geführt.“

Für die Burgbergfreunde als Mühlenpächter ist ein verlässlicher Finanzplan auch unverzichtbar. Denn: Der gemeinnützige Verein hat kein Startkapital und will das Projekt allein mit Fördergeldern und Spenden umsetzen – sowie mit vergünstigten Dienstleistungen lokaler Firmen und eigenen Arbeitseinsätzen. Zurzeit geht das Team von Gesamtkosten in Höhe von rund 198.000 Euro und einer dreimonatigen Bauphase aus. Bislang haben die Burgbergfreunde auch schon rund 8000 Euro an Spenden erhalten. „Davon haben wir Planungskosten, Architekten und Bauantrag bezahlt“, berichtet Szot.

Es gibt trotzdem einen entscheidenden Grund, warum der Verein zusammen mit dem Architekten noch keine Sanierungsfirmen beauftragen kann: „Wir benötigen eine Vorfinanzierung, weil die Fördergelder erst auf Grundlage der Abrechnungen nach den Baumaßnahmen ausbezahlt werden“, erläutert der Vorsitzende. Derzeit liefen Gespräche mit Geldinstituten. „Die Firmen müssen ja erst mal bezahlt werden, bevor abschließend die bewilligten Zuschüsse fließen“, sagt Szot über die letzte große Hürde vor dem Sanierungsbeginn.

Die Burgbergfreunde hoffen, dass notfalls die Stadt Gehrden als Eigentümerin der Mühle trotz angespannter Haushaltslage für die Vorfinanzierung einspringen könnte. Auch darüber will der Verein in Kürze Gespräche führen. „Wenn das Startkapital sicher ist, könnten wir eine Woche später loslegen“, kündigt Szot an. Je nach Verfügbarkeit der notwendigen Firmen und Gewerke sei es theoretisch möglich, schon im Sommer die Bauarbeiten abzuschließen.

„Zunächst muss eingerüstet werden, damit die Außenhaut der Mühle saniert werden kann“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Mit den Arbeiten nach denkmalschutzrechtlichen Vorgaben werde eine spezialisierte Maurerfirma beauftragt. Für die künftige gastronomische Nutzung sei es zudem erforderlich, eine Heizung einzubauen und für fließendes Wasser zu sorgen. „Die Stromleitungen müssen auch erneuert werden“, so Szot.

Laut den Förderrichtlinien der Leader-Region Calenberger Land müssen die abzurechnenden Sanierungsarbeiten bis Ende Oktober 2025 abgeschlossen sein. „Wenn alles optimal läuft, könnten wir beim nächsten Mühlenfest im Juni schon rund um das grunderneuerte Gebäude feiern“, meint Szot.

Um weitere Spenden zu erhalten und über den Ablauf der Baumaßnahmen zu informieren, will der Verein in Kürze die Internetseite burgbergfreunde.de freischalten. Im sozialen Netzwerk Instagram werden Follower ebenfalls auf dem Laufenden gehalten sowie um Spenden gebeten. Der Verein ist per E-Mail an info@burgbergfreunde.de zu erreichen.

Szot betont: „Die Baugenehmigung gilt nur für das Gebäude.“ Erst wenn für das gesamte Areal ein Bebauungsplan vorliegt, will der Verein auch das Außengelände umgestalten. Für die Zukunft ist geplant, kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder kleine Konzerte sowie pädagogische Aktionen mit bis zu 40 Sitzplätze anzubieten. Zudem sollen in der Mühle auch Trauungen möglich sein.

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