Gegen 8.30 Uhr treffen die Feuerwehrleute auf dem Bauernhof in Ditterke ein. Doch für die Vorbereitungen ging es noch eher los. „Wir haben eine Stunde vorher angefangen, damit um 8 Uhr alles realistisch aussieht“, sagt Markus Blank, einer der Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Ditterke. „Die Feuerwehr Gehrden hat zwei Nebelmaschinen“, führt Blank weiter aus. Diese seien eingeschaltet worden, damit die Rauchentwicklung möglichst echt aussehe.
Mit Atemschutz geht es für die Feuerwehrleute in den Veranstaltungsraum über dem Carport, um die Personen drinnen zu retten. „Feuerwehrmitglieder spielen dafür Verletzte und verstecken sich im Gebäude. Und wir haben Übungspuppen, die gerettet werden müssen“, erzählt der Gruppenführer. Insgesamt vier Personen seien von den Einsatzkräften auf diese Weise aus dem Gebäude herausgeholt worden.
Währenddessen wird draußen alles Weitere für die Brandbekämpfung vorbereitet, wie aus dem Einsatzbericht erkennbar ist. Das ist der sogenannte Außenangriff. Denn das brennende E-Auto muss gelöscht werden.
Im Übungsszenario weitet sich das Feuer weiter aus. Im Einsatzbericht heißt es: „Die Feuerwehr Gehrden stellte drei weitere Trupps unter Atemschutz zur Personensuche im Gebäude ab. Währenddessen entzündeten die Flammen des brennenden Elektrofahrzeugs das überstehende Dach der angrenzenden Scheune.“ Für die Familie Garben-Mogwitz dürfte, was hier lediglich „gespielt” wird, ein wahres Horrorszenario sein, wenn es sich tatsächlich so ereignen würde.
„Die Familie Garben-Mogwitz ist gut mit der Feuerwehr vernetzt, man kennt sich untereinander. Wirklich einen großen Dank an die Familie für die Scheune“, bedankt sich Gruppenführer Blank. Solche großen Übungen wie diese sind für die Feuerwehrleute etwas Besonderes, denn sie finden nur selten statt. „Wie oft, das entscheidet jede Ortschaft nach den eigenen Möglichkeiten. Große Übungen machen wir ungefähr einmal im Jahr“, sagt Blank über die Feuerwehr Ditterke.
Doch nur einmal im Jahr Einsätze zu trainieren, reicht natürlich nicht. „Einmal im Monat haben wir einen Übungsdienst und einen Technikdienst. Da kommen die Feuerwehrleute hin“, berichtet Blank weiter.
Die Freiwillige Feuerwehr Ditterke ist mit zehn Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen an der Übung am Sonntag beteiligt, die Schwerpunktfeuerwehr Gehrden mit rund 35 Einsatzkräften und fünf Fahrzeugen. Auch im Ernstfall rücken diese regelmäßig zusammen aus. Und so kann auch das „Feuer“ auf dem Hof der Familie Garben-Mogwitz erfolgreich gelöscht werden. Außerdem werden alle Personen von den Einsatzkräften „gerettet“.
„Die Übung verlief insgesamt zufriedenstellend“, sagt Gruppenführer Markus Blank, das Szenario selbst mit geplant hatte. Kleine Fehler träten zwar immer auftreten, aber diese könnten dann in der Zukunft „eliminiert“ werden. Nach ungefähr 70 Minuten ist die Übung beendet. Die Schläuche auf dem Garbenhof in Ditterke werden wieder zusammengerollt.