Lebensraum statt Kahlschlag
NABU erinnert an Brut- und Setzzeit

Region Hannover. Die Brut- und Setzzeit hat am 1. März begonnen. Der NABU Niedersachsen ruft Kommunen, Städte und Privatpersonen dazu auf, Hecken, Sträucher und Gehölze ungestört wachsen zu lassen. Immer wieder erreichten den NABU Berichte über radikale Rückschnitte, die die heimische Tierwelt erheblich beeinträchtigen, berichtet die Organisation.

Der NABU Niedersachsen appelliert an Gartenbesitzende, zulässige Pflegeschnitte möglichst außerhalb der Hauptbrutzeit der Vögel vorzunehmen, das heißt vor März und ab Ende Juli. Idealerweise sollte sogar bis September gewartet werden. Vor jedem Schnitt ist sorgfältig zu prüfen, ob sich bewohnte Nester in den Hecken befinden. „Hecken sind wertvolle Biotope, die zahlreichen Tierarten Schutz und Lebensraum bieten“, erklärt Lamin Neffati vom NABU Niedersachsen. „Hier ziehen Vögel, Säugetiere und Amphibien ihren Nachwuchs auf. Viele Singvögel brüten im Sommer ein zweites Mal, weshalb ein Heckenschnitt auch in dieser Zeit eine erhebliche Gefahr darstellt.“

Neben den negativen Auswirkungen auf die Tierwelt hat ein zu früher Rückschnitt auch gärtnerische Nachteile. Viele Pflanzen erleben im Sommer einen zweiten Wachstumsschub, sodass erneut geschnitten werden muss.

Besonders problematisch sind massive Rückschnitte in öffentlichen Grünanlagen. Der NABU Niedersachsen setzt sich in Umweltausschüssen und auf kommunaler Ebene für einen Verzicht auf unnötige Schnittmaßnahmen ein. Bürgerinnen und Bürger, die unsachgemäße Eingriffe beobachten, können sich an ihre lokale NABU-Gruppe wenden, um eine fachkundige Einschätzung zu erhalten.

Zusätzlich zum Verzicht auf Heckenschnitte ruft der NABU dazu auf, sich in der Natur rücksichtsvoll zu verhalten. Dazu zählt, markierte Wege nicht zu verlassen, Tiere nicht zu stören und ihren Lebensraum nicht zu beschädigen, keinen Müll zu hinterlassen und Hunde anzuleinen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.nabu-niedersachsen.de.

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