Der Telekommunikationsanbieter htp hat für rund 8 Millionen Euro insgesamt 54,4 Kilometer Glasfaser verlegt und damit in Summe 2720 Anschlusseinheiten in Gehrden abgedeckt. „Das ist für den Speckgürtel von Hannover ein sehr hoher Wert“, sagte Heitmann. 1590 Haushalte sind bereits aktive Glasfaserkunden, das entspricht rund 60 Prozent. „Durch das Zutun vieler Einwohnenden, die von Tür zu Tür gegangen sind und dafür geworben haben, haben wir diese hohen Zahlen erreicht“, ergänzte Losert. „Nachbarkommunen haben Probleme, auf 40 Prozent zu kommen.“ Diejenigen, die noch nicht am Netz sind, unterteilen sich in drei Gruppen. Die erste Gruppe besteht aus Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern. Dort liegt der Glasfaseranschluss bereits im Keller. „Die Häuser sind grundsätzlich erschlossen, 440 weitere Parteien können sofort und kostenlos ans Netz gehen“, erklärte Heitmann. Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um 690 Wohneinheiten, sogenannte „Homes passed“. Dort wurde das Glasfaserkabel vor dem Gebäude verlegt, das Gebäude aber nicht angeschlossen, weil die Eigentümer diesen Schritt nicht als sinnvoll erachtet haben. Im Rahmen der Netzverdichtung können diese Gebäude nachträglich angeschlossen werden.
Die dritte Gruppe betrifft etwa 80 Adressen, die aufgrund einer Randlage schwierig zu erschließen sind. „Diese 80 Adressen sind etwas weiter entfernt von der typischen Siedlungsstruktur“, erklärte Losert. „Das Thema ist aber noch nicht abgeschlossen. Wir sind weiterhin mit der Region und der Bundesförderung im Austausch, denn der Ausbau bedarf verschiedener Fördermaßnahmen.“ Heitmann ergänzte: „Das ist eine politische Diskussion, die wir nur begleiten können. Man muss sich fragen, ob es wirtschaftlich ist, für einen Haushalt zwanzigtausend Euro in die Hand zu nehmen, und ob auch das letzte Forsthaus erschlossen werden muss.“
Der Bereich der Innenstadt wurde vom Anbieter Avacon Connect ausgebaut, ein anderer Marktteilnehmer. Für Anbieter htp aber auch Kooperationspartner. „Aus unserer Sicht ist es erst mal wichtig, dass dieser Bereich erschlossen wird“, sagte Heitmann. „Das sorgt für eine hohe Gesamtabdeckung.“
Die Kooperation verschiedener Anbieter wird auch in Zukunft wichtig sein, denn mittelfristig besteht die Möglichkeit, zu einem anderen Internetanbieter zu wechseln. „Das funktioniert dann so ähnlich, als wenn man den Gasanbieter wechselt“, erklärte Heitmann. „Wir werden mit der Telekom und anderen Marktteilnehmern darüber sprechen, dass sie unsere Anschlüsse in Anspruch nehmen.“ Ab wann das möglich sein wird, ist noch nicht klar. „Von uns aus gerne sofort, aber der Austauschprozess ist noch nicht so weit.“ Die realistische Einschätzung lautet: etwa ein bis zwei Jahre.