Zum einen hätten die Betriebsferien der ausführenden Firma zu einem weiteren Verzug geführt. Hinzukomme die Trocknungszeit. „Wenn alles fertig ist, müssen wir noch zwei Wochen warten“, sagt der Geschäftsführer. In der Zeit könnten zwar Vorbereitungen und Reinigungsarbeiten stattfinden, das Bad könne aber noch nicht in Betrieb gehen.
Zudem muss das Bad nach einer derart langen Schließzeit samt Baustelle gründlich gereinigt werden. Eine beauftragte Firma werde die Arbeit übernehmen. Ebenfalls notwendig vor Inbetriebnahme: „Einige Sachen müssen neu abgenommen werden“, erklärt der Geschäftsführer. Dazu gehöre neben der Rutsche auch die Chloranlage. Für Letzteres sei es notwendig, dass Wasser in dem Becken ist.
Auch die gesamte Technik steht seit einem Jahr still, sodass die Anlagen erst wieder hochgefahren werden müssen. „Dabei kann es mal sein, dass sich eine Klappe nicht richtig öffnet“, erklärt Shterev. Das sei aber kein sonderlich großes Problem. Die Mitarbeiter würden im Wasserwerk mit viel größeren Anlagen arbeiten, sodass solche Kleinigkeiten ohne Verzögerungen behoben werden könnten
Die Sanierungskosten sind aufgrund der Ende vergangenen Jahres entdeckten Mängel um 85.000 Euro gestiegen und belaufen sich mittlerweile auf rund 480.000 Euro. Das Positive: Trotz der erneuten Verzögerung von einem Monat ist mit keinen Mehrkosten zu rechnen.
Besonders erfreulich ist auch die Nachricht rund um den Gastronomiebetrieb im Deisterbad. „Wir haben einen Nachfolger gefunden, der aus Barsinghausen kommt“, sagt Badmanager Ingo Korczowski. Einen Namen könne er aber noch nicht nennen. „Die Verträge sind noch nicht unterschrieben.“ Geplant sei aber, dass es mit Öffnung des Schwimmbads auch wieder Pommes zu kaufen gibt.
Einzig auf ein wenig eingeschränkte Schließzeiten müssen sich Nutzer einstellen. Aufgrund der Unsicherheiten während der Schließung haben einige Mitarbeiter gekündigt. Daher werde mit angezogener Handbremse gestartet. „Wir müssen ein paar Stunden einsparen, um die Arbeitszeiten einzuhalten“, sagt Korczowski. Es kann also zu kürzeren Öffnungszeiten in den Abendstunden kommen. Das Schul- und Vereinsschwimmen sei davon nicht betroffen, betont Shterev.
Geschlossen wurde das Bad Anfang vergangenen Jahres wegen austretenden Wassers und Undichtigkeiten. Bei der Öffnung des Beckenkopfes sind dann weitere Probleme aufgetreten, da der Bereich der Überlaufrinne nicht nach dem Stand der damaligen Technik gebaut wurde. Außerdem war eine Bitumenschicht zum Vorschein gekommen, bei der zunächst nicht klar war, ob diese belastet sein könnte, und es kam zum Stillstand. Es stellte sich im Zuge der Arbeiten auch heraus, dass einige Bereiche damals nicht richtig verfüllt worden waren. „Der Treppenbereich ist damals nur mit Sand und einer Schicht Estrich verfüllt worden“, sagt Shterev. Mit solch gravierenden Problemen rechnen Shterev und Korczowski nun nicht mehr. „Wir gehen davon aus, dass es keine weiteren Zwischenfälle gibt.“ Einer Eröffnung in rund zwei Monaten sollte also wirklich nichts mehr im Wege stehen.