Denn eine Mädchen-Volleyballmannschaft, die am Punktspielbetrieb teilnimmt, hat es im SVG lange nicht gegeben. „Die Corona-Zeit hat eine Delle verursacht, da haben viele Leute aufgehört“, berichtet Hungerland. Im Sommer 2022 habe eine Art Neuaufbau begonnen. „Ich wurde gefragt, ob ich die Anfängergruppe übernehmen möchte.“ Sie wollte. Zweieinhalb Jahre später und rund vier Jahre nach der Pandemie gibt es heute wieder eine Mannschaft. „Damals waren es nur fünf Anfängerinnen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so ausartet“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Mittlerweile sind es 15 Mädchen. „Sie haben mich echt überrascht.“
Ein Kind der ersten Stunde ist Selinda Berisha. Sie gehörte zur damaligen Gruppe der Anfängerinnen. „Ich hatte einen Verein für Volleyball gesucht und war beim Probetraining. Es hat mir sofort Spaß gemacht“, erinnert sie sich, „und jetzt erst recht, weil wir so viele sind und uns auch alle so gut verstehen.“ Heute gehört die 15-Jährige zu der Mannschaft, die in der Altersklasse U16 am Punktspielbetrieb auf der Ebene des Regionsverbands Hannover teilnimmt und aus zwölf bis 16 Jahre alten Spielerinnen besteht.
Und dabei sind sie sogar sehr erfolgreich. „Wir haben in der Vorrunde so gut gespielt, dass wir in die Endrunde der besten Teams gekommen sind. Die Mädels sehen das locker, haben einfach nur Spaß und spüren keinen Druck. Das ist das Erfolgsrezept“, sagt Hungerland. „Und das alles im ersten Punktspieljahr, das hätte ich nicht gedacht.“
Wer den SVG-Nachwuchs in Aktion sehen will, sollte sich Sonntag, 2. März, vormerken. Ab 10 Uhr gibt es einen Punktspieltag mit mehreren Mannschaften in der Sporthalle gegenüber des Delfi-Bads. Dort sind zum Training immer donnerstags von 17 bis 18 Uhr die Minis im Alter von sechs bis zehn Jahren im Einsatz. Danach übernehmen die Jugendlichen bis 19.30 Uhr.
Für beide Gruppen seien jederzeit neue Interessierte willkommen, sagt Hungerland, zumal sie für die nächste Saison gern zwei Mädchenteams melden möchte – eine Mannschaft weiterhin in der U16, die andere in der U18. Das Interesse ist groß, der Bedarf auch. Einen zweiten Trainingstag wird es zwar nicht geben. Janine Hungerland hat an diesem Trainingsabend für ihre Spielerinnen aber eine Überraschung parat: Ab sofort gibt es immer 30 Minuten dazu, die Einheit endet erst um 20 Uhr.
Apropos Uhrzeit: Hungerland hat noch zwei Trainer an ihrer Seite, einer davon ist Luis Haasler. Er hat mit den Mädchen eine Wette laufen. Denn das Aufbauen des Netzes inklusive des Einstöpselns der Netzstangen dauert einfach zu lange und kostet zu viel Trainingszeit. Zehn Minuten waren es zuletzt, bei diesem Training nur noch fünf. „Wenn sie es in zweieinhalb Minuten schaffen, gebe ich Müsliriegel für alle aus“, sagt Haasler. Auch ihn können die Mädels also mal überraschen.