Baubeginn fürEmpelder Hof rückt näher
An der Ronnenberger Straße entsteht eine Wohnanlagemit zwei Mehrfamilienhäusern und Garagen für Wohnmobile

Vorboten für einen näher rückenden Baubeginn: An der Ronnenberger Straße sollen mit dem Empelder Hof zwei Mehrfamilienhäuser und eine Garagenanlage entstehen.Foto: Ingo Rodriguez
Empelde. „Was soll denn dort gebaut werden?“, fragt ein Passant an der Ronnenberger Straße in Empelde im Vorbeigehen. Dann betrachtet der Mann interessiert die deutlichen Vorzeichen für näher rückende Bauarbeiten:

Fast ein Jahr nach der Rodung einer bisherigen Brachfläche wurde nun auch bereits der Erdboden planiert. Antworten auf die Frage des Mannes sind in einem Bebauungsplan der Stadt Ronnenberg zu finden: Auf der Dreiecksfläche am Bahnübergang soll der Empelder Hof entstehen. Geplant sind insgesamt 50 Wohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern und eine Garagenanlage mit Stellplätzen für Wohnmobile.

Mit der Planierung des Baugrundstücks ist ein vorübergehender Stillstand beendet. Zuletzt wurde im vergangenen Februar auf der Fläche gearbeitet. Nachdem der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan den zuständigen Fachausschuss der Stadt Ronnenberg passiert hatte, wurde das Areal nur drei Tage später gerodet und abgeräumt. Auf einem Teil des einstigen Grabelandes mit Schrebergärten waren etliche Bäume so wild gewachsen, dass der Bereich sogar offiziell zum Wald erklärt worden war. Für die Bebauungspläne des Investors mussten deshalb Ausgleichsflächen gefunden werden.

Zur Lage: Das inzwischen planierte Baugrundstück mit einer annähernd dreieckigen Fläche hat eine Größe von rund 11.000 Quadratmetern und wird von der Ronnenberger Straße, der Bahnlinie und dem Ärztehaus am Fachmarktzentrum umrahmt. Was genau dort alles entstehen soll, geht detailliert aus dem Bebauungsplan hervor: Demnach sollen rund 6500 Quadratmeter des Areals überbaut werden. Damit wird auch eine markante Baulücke im Stadtteil Empelde geschlossen.

Mit dem Empelder Hof sollen nicht nur zwei Mehrfamilienhäusern entstehen. Der Investor lässt auch Garagen für 20 Wohnmobile bauen. Die Unterstellplätze sollen gewerblich vermietet werden.

Diese Pläne hatte der Investor bereits im Sommer 2022 der städtischen Kommission zur Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) vorgestellt. Laut Bebauungsplan entspricht das Vorhaben den ISEK-Zielen, weil Wohnraum für Familien mit Kindern sowie für ältere Menschen gebaut werde. Das Plangebiet ist Teil der beschlossenen Fortschreibung des Maßnahmenprogramms bis zum Jahr 2025.

Weitere Details aus dem B-Plan: Die beiden dreigeschossigen Häuser sollen entlang der Ronnenberger Straße entstehen – mit barrierefreien Wohnungen, zum Teil kombiniert mit Büroflächen. Im Bereich der Wohnhäuser soll auch kleineres Gewerbe wie ein Kiosk oder Friseursalon möglich sein. Die Unterstände für Wohnmobile sind für den rückseitigen Bereich zum Bahndamm geplant. Die Flachdächer der Gebäude sollen begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Außerdem wird ausdrücklich darauf hingewiesen: Schottergärten sind in der Stadt nicht zulässig.

Auf der Fläche am Bahndamm waren in der Vergangenheit schon die etliche Bauvorhaben angedacht – zunächst ein Supermarkt mit angeschlossener Autowaschstraße, später eine Wohnanlage, auch eine Kindertagesstätte sollte zwischenzeitlich gebaut werden. Dann überzeugte der Investor mit seinen Ideen zum „Empelder Hof“ die städtische ISEK-Kommission. Der Rat leitete ein beschleunigtes Bauleitverfahren ein.

Im Zuge der Entwicklung der Brachfläche war das Areal im Jahr 2017 auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht worden. Aufgrund eines Verdachtsfalles bereitete die Stadtverwaltung damals eine Evakuierung von Teilen Empeldes zur Entschärfung der vermeintlichen Bombe vor. Rund 8000 Menschen sollten ihre Wohnungen verlassen. Eine genauere Sondierung der Fläche ergab aber: Im Boden lag nur Metallschrott. Die Evakuierung wurde abgesagt.

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