Der Köthnerberg ruft
Kunstverein Gehrden will mit kreativer Open-Air-Aktion
auf dem Köthnerberg ein großes Publikum erreichen

Klarer Blick: Der Nebel um die Programmpläne soll sich Stück für Stück lichten. Miriam Reckling und der Kunstverein informieren im Internet über die OpenAir-Aktion „Waldgeflüster“Foto: Ingo Rodriguez
Gahrden. Kunst soll in Gehrden an Bedeutung und Sichtbarkeit gewinnen. Dafür geht der Kunstverein neue Wege, entwirft Projekte und lädt die Öffentlichkeit dazu ein. Eine der kreativen Open-Air-Aktionen trägt den Titel „Waldgeflüster“. Das Ergebnis entsteht binnen drei Tagen als Gemeinschaftsleistung auf dem Köthnerberg.

„Es ist uns wichtig, Kunst für alle erlebbar zu machen, noch mehr Menschen zu erreichen und miteinander zu vernetzen“, sagt Miriam Reckling vom Kunstverein Gehrden. Seit etwas mehr als einem Jahr ist sie Vereinsvorsitzende und sprudelt förmlich vor kreativen Ideen. Gemeinsam mit ihrem ebenfalls neuen Vorstandsteam habe sie einen kleinen Umbruch eingeleitet – mit einer zeitgemäßeren Außendarstellung in den sozialen Netzwerken. „Wir wollen die Kunst für Jung und Alt öffnen“, sagt die Pädagogin mit abgeschlossenem Kunststudium. Die 41-jährige Gehrdenerin will den 1992 gegründeten Kunstverein mit modernen Angeboten in die Zukunft führen. Der Verein hat rund 70 Mitglieder.

Im November 2023 hatte Reckling die Leitung des Vereins übernommen. Die Gründungsvorsitzende Angelika Salfeld gab ihren Posten nach 31 Jahren ab. Die Nachfolgerin will den Kunstverein nicht komplett umkrempeln, sondern nur um neue Angebote ergänzen. „Im Mittelpunkt stand bislang, Ausstellungen zu organisieren und zu besuchen“, sagt Reckling. Nun sei geplant, „Kunst auch nach draußen zu bringen“. „Es müssen Angebote geschaffen werden, die so niedrigschwellig wie möglich sind“, sagt die Vorsitzende.

Den Auftakt hatte der Kunstverein im vergangenen Frühjahr mit dem Kunstlicht-Festival gemacht: Zwei Wochen lang zogen in der Gehrdener Fußgängerzone mehrere Lichtinstallationen unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler die Aufmerksamkeit auf sich. Jetzt plant der Verein weitere kreative Open-Air-Aktionen, unter anderem von Freitag bis Sonntag, 13. bis 15. Juni, auf dem Köthnerberg. Der Titel: „Waldgeflüster“. Das Event: ein dreitägiges Gemeinschaftsprojekt zum Mitmachen. Das Ziel: ein großes Publikum erreichen und einbinden.

Die Aktion sei eine Art „Festival“ mit einem bunten und kostenlosen Programm, sagt Reckling. „Ein Community-Projekt mit Kunst, Theater, Musik – die ganze Stadt macht mit“, so wird die Veranstaltung auf der Internetseite des Vereins www.kunstverein-gehrden.de beschrieben. Geplant sei es, Ideen und Aktionen von Menschen, Initiativen, Vereinen, Einrichtungen und Organisationen aus Gehrden zu berücksichtigen, betont die Vorsitzende Reckling. Sie habe auch die mehrfach ausgezeichnete Theaterschauspielerin Ronja Losert aus Gehrden für das Organisationsteam gewonnen. Um ein großes Publikum zu erreichen, wird das Projekt sogar mit 12.500 Euro vom Landesverband für Soziokultur in Niedersachsen gefördert.

Der Verein will im Frühjahr das Interesse der Gehrdener abfragen und sich intensiv vorbereiten. Zum Programm zähle eine Installation eines Künstlers aus Hannover. Geplant seien auch Theater- und Musikworkshops. „Sportvereine könnten eine Judoaktion anbieten, der Naturschutzbund ein Hör-Memory“, sagt die Vorsitzende. Ebenfalls geplant: Die Schauspielerin und Regisseurin Karoline Stegemann aus Berlin werde möglicherweise eine Audio-Performance initiieren, „wenn wir genug Zuschüsse zusammenbekommen“, sagt Reckling.

Über weitere mögliche Aktionen sagt die Vorsitzende: „Kunst entsteht aus Bewegung und Energie, das Programm entwickelt sich durch die Menschen, die mitmachen.“

Sogar das geplante Veranstaltungsplakat soll als Gemeinschaftsprojekt entstehen. Vorschläge nimmt Reckling schon jetzt unter Telefon (0177) 2131896 entgegen und per E-Mail an vorstand@kunstverein-gehrden.de.

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