HVB-Jubiläummit zahlreichen Freunden

Die Handballer suchen den Vergleich mit den Kickern –und in der Glück-Auf-Halle wird auch der Vorstand geehrt

Vor den Spielen ehrte der HVB seinen Gründungsvorstand. Marc Brandes, Benny Köhler, Bernhard Schwabe und Gerd Köhler wurden für ihren jahrzehntelangen Einsatz zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zusätzlich verlieh der Handball-verband Niedersachsen/Bremen Gerd Köhler die goldene Ehrennadel des Verbands, um seinen unermüdlichen Einsatz für den Handballsport in Barsinghausen und der Region zu würdigen.
Die größte Angst von Jannis Mordfeld vor der großen Feier zu „100 Jahre Handball in Barsinghausen“ erwies sich als unbegründet. „Beim Frühstück dachte ich mir: was ist, wenn die Glück-Auf-Halle leer bleibt?“, verriet der Vorstand Öffentlichkeitsarbeit des HV Barsinghausen bei der Begrüßung.

Unter dem Motto „Handball trifft Fußball“ feierte der Verein mit den Kickern des TSV Barsinghausen dieses große Jubiläum. Drei Tage vor Heiligabend war die Tribüne in der Halle gut gefüllt. Die Lust auf das spaßige Duell und Fachsimpeleien in der viel zitierten „dritten Halbzeit“ war groß. Der HVB meldete: Ausverkauft! Wobei – zum Geburtstag zahlt natürlich niemand Eintritt.

Mordfeld begrüßte im Publikum viele Ehemalige. „Ihr seid ein wichtiger Teil des Vereins. Vor allem die Ehrenamtlichen, ohne die es nicht möglich ist, unseren Sport auszuüben.“ Stellvertretend für alle, die in ihrer Freizeit unzählige Stunden opfern, wurde dem inzwischen ausgeschiedenen Vorstandsteam Marc Brandes, Benjamin Köhler, Gerd Köhler und Bernhard Schwabe die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Das Quartett leistete über Jahrzehnte eine unschätzbare Arbeit. Benjamin Köhler war außerdem Spieler und Trainer etlicher Mannschaften. Brandes hatte als „Finanzminister“ stets die Zahlen im Blick.

Jeder Zuschauer, der zu den Heimspielen der ersten Mannschaft in die Glück-Auf-Halle kommt, kennt Bernhard Schwabe. Immer noch betreibt der 74-Jährige mit Frau Monika die Kantine. „Bernhard ist Mister Zuverlässig. Er weiß alles und macht viel“, erzählte Mordfeld. Eingerechnet die Zeit als Spieler prägt Schwabe seit 70 Jahren den Handball in der Stadt. Damit ist auch der Name von Gerd Köhler (74) seit 1984 untrennbar verbunden. Sein Augenmerk galt stets der Nachwuchsförderung, was ihn weit über Barsinghausen hinaus bekannt machte. Wegen einer Erkrankung musste Köhler leider von seiner Frau Regine vertreten werden.

Nicht zum ersten Mal suchten die Handballer den Vergleich mit Kickern der Stadt.

Die Idee hatte 2014 Gerd Köhler. Unter dem Motto „Sportler für Sportler“ duellierte sich der HVB mit dem 1. FC Germania Egestorf/Langreder. Es war jedoch außer Frage, das Jubiläum mit dem TSV zu begehen. Schließlich ist das der Verein, bei dem viele der heutigen und ehemaligen Barsinghäuser Handballer ihre ersten Schritte machten, ehe sich der HVB 2012 selbstständig machte.

Da Sport bekanntermaßen verbindet, sollte die Veranstaltung auch dazu dienen, die Verbindung zwischen den Vereinen zu stärken und für beide Sportarten zu werben. Mordfeld betonte, dass Vereinsgrenzen keine Rolle spielen dürfen. „Es ist wichtig, ein vielfältiges und vor allem zugängliches Angebot für Kinder zu sichern.“ Fairplay und Teamgedanke sollten Werte nicht nur im Sport, sondern auch der Gesellschaft sein.

Es ging aber nicht nur um den Sport, sondern auch um den guten Zweck. Passend zu Weihnachten gab es eine Spende an das Deutsche Rote Kreuz Barsinghausen, um dessen Wunschbaumaktion für Kinder zu unterstützen. Handballer und Fußballer sammelten 1000 Euro. Daniel Viebahn von der ctb IT Gmbh verdoppelte den Betrag kurzerhand.

Bereits am Nachmittag beim Duell der D-Jugend-Mannschaften war die Tribüne gut gefüllt. Beide setzten sich mit ihrem Sportgerät durch. Die Nachwuchshandballer mit 21:9, die TSV-Kicker revanchierten sich mit 3:2 und behielten auch in der Siebenmeter-/Neunmeter-Entscheidung mit 2:1 die Oberhand.

In der anschließenden Pause zeigte die Tanzgruppe der Wilhelm Stedler Schule einen mitreißenden Auftritt. „Fantastisch. Die jungen Damen haben das toll gemacht“, zeigte sich Mordfeld begeistert. Absoluter Gänsehautmoment war das Solo eines Schülers, der den Moonwalk von Michael Jackson zeigte.

Es folgte der Höhepunkt des Abends. Für die TSV-Kicker hatte sich das vorherige gemeinsame Training gelohnt. Sie zeigten, dass sie auch mit dem kleineren Ball umgehen können.

„Mein Vater hat mal Handball gespielt“, verriet Routinier Dennis Mehrkens. Folgerichtig fiel das Ergebnis der Handball-Halbzeit mit 11:7 recht knapp aus. „Ein bisschen schlapp“, befand Mordfeld. Vermutlich wollten sich die HVB-Spieler für Teil zwei schonen. Der begeisterte. Immer wenn die Handballer trafen, explodierte die Stimmung. Am Ende siegte aber der TSV mit 9:6, so dass erneut der Shootout entscheiden. Diesmal siegten die Handballer mit 5:4. Die Kapitäne waren zufrieden. „Die Jungs sind nett. Beim Training war es mit dem geharzten Ball noch schwierig, aber es hat Bock gemacht“, sagte Fußballer Florian Nolte. Kollege Jens Pallein gab zu, dass es beim Handball Luft nach oben gab. „Aber beim Fußball waren wir gut. Ohne unsere Eigentore hätten wir gewinnen können.“ Letztlich waren die Ergebnisse Nebensache. Das Ziel „Die Vereine wieder näher zusammenzubringen“ wurde erreicht. Das zeigte sich bei der sogenannten dritten Halbzeit. Wer die gewann, ist leider nicht überliefert.





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