Gemeinsam statt einsam
Das Seniorenbüro Barsinghausen bietet viele Aktivitäten für ältere Menschen an –und kann sich auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen verlassen

Das ehrenamtliche Seniorenbüro-Team: Günter Kapper (von links), Brunhilde Hering und Christiane Becker organisieren jede Menge Aktivitäten, damit ältere Menschen aus dem Haus kommen.Foto: Jennifer Krebs
Barsinghausen. Eine gemütliche Frühstücksrunde, ein Theaterbesuch oder eine Wandertour: „Wir wollen ältere Menschen aus ihrer Einsamkeit herausholen“, sagt Brunhilde Hering, die sich vom ersten Tag an im Seniorenbüro der Stadt Barsinghausen engagiert. Inzwischen ist sie selbst längst eine Seniorin. Die heute 80-Jährige war bei der Stadt angestellt und hatte sich bis zu ihrer Rente um die kommunale Seniorenarbeit gekümmert. Nun bringt sie sich ehrenamtlich im Seniorenbüro ein. Zu dem Freiwilligenteam gehören auch noch Christiane Becker (67) und Günter Kapper (71).

Zwar wurde das Seniorenbüro bereits im September 1994 eröffnet, doch noch immer ist es eine nicht besonders bekannte Einrichtung in Barsinghausen – obwohl der Anteil älterer Menschen dort zunehmend größer wird. In Barsinghausen leben 34.842 Einwohner und Einwohnerinnen (Stand November 2024). Davon sind 11.778 älter als 60 Jahre – das sind etwa 33 Prozent. Der Anteil der über 60-Jährigen in Barsinghausen steigt seit 20 Jahren konstant: Er lag 2001 bei 27,5 Prozent, 2008 bei 28,8 Prozent, 2014 bei 30,2 Prozent und 2017 bei 32,5 Prozent. Eine weitere Steigerung ist zu erwarten, denn 3046 Menschen sind aktuell zwischen 55 und 59 Jahre alt.

Das Seniorenbüro ist eine Anlaufstelle für alle, die Beratung zu Themen des Älterwerdens, Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen (zum Beispiel für den Schwerbehindertenausweis) und vor allem Gesellschaft suchen. Geöffnet ist immer dienstags von 14 bis 15.30 Uhr; zu finden ist das Büro in einem Container hinter dem Rathaus II am Deisterplatz. Wer ein Anliegen hat, kann zur Sprechzeit einfach vorbeikommen oder unter Telefon (05105) 7742301 anrufen.

Das ehrenamtliche Team organisiert viele Aktivitäten und Möglichkeiten, unter Leute zu kommen. „Gegen die Vereinsamung im Alter ist es wichtig, herauszukommen und neue Kontakte zu knüpfen“, rät Hering. Doch wirklich einsame Leute seien leider nur schwer zu erreichen, häufig werde ihre Situation als ein Tabuthema angesehen.

Einmal im Monat bietet Helferin Becker für Seniorinnen und Senioren in Barsinghausen oder in der näheren Umgebung ein Frühstückstreffen, Mittagessen, Kaffeetrinken oder Eisessen an – auch um über Neuigkeiten zu sprechen. Dabei können neue Bekanntschaften geschlossen und Kontaktdaten ausgetauscht werden, um sich auch außerhalb dieser Termine zu treffen. Die nächste Zusammenkunft im Februar ist noch nicht terminiert.

Helferin Hering ist für die Organisation von Fahrten, Stadtführungen und Besichtigungen zuständig. Wenn eine Anreise zu den Zielen mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht möglich ist, wird ein Bus gechartert, was An- und Abreise deutlich einfacher macht. Bei jeder dieser Veranstaltungen ist ein Restaurantbesuch inbegriffen, eine Teilnahme dazu aber nicht verpflichtend. Für den Februar ist eine Besichtigung der Sektkellerei Duprès in Neustadt am Rübenberge geplant, im März steht ein Besuch des Neuen Theaters in Hannover an, und im April geht es zur Hofreitschule nach Bückeburg.

Helfer Kapper ist als Wanderführer im Einsatz, zwei Touren im Monat bietet er an. Jede davon ist zehn bis zwölf Kilometer lang. Das Tempo liegt bei ungefähr vier Kilometern pro Stunde, jede Strecke läuft Kapper vorher ab, um sie zu testen. Das Alter der Wandernden liegt zwischen 60 und 86 Jahren, im Durchschnitt beträgt es 75 Jahre. Die Gruppengröße schwankt zwischen elf und 28 Teilnehmenden. Im Januar steht noch eine Wanderung in den Osterwald an, im Februar wird bei Sehnde und Loccum gewandert, und im März geht es zur Märzenbecherblüte am Schweineberg. Manchmal gibt es auch Sonderaktionen, dann fährt die Gruppe auch schon mal zum Spargelessen oder ist mit der Draisine unterwegs.

Durch das Wandern hätten sich schon viele neue Freundschaften gebildet, erzählt Kapper. Und sogar neue Partnerschaften. Neulich habe er ein besonders schönes Lob von einer Dame bekommen, die ihre 200. Wanderung mitgemacht hatte: Sie habe sich mit den Worten bedankt, diese Gruppe sei das Beste, das ihr je passiert sei. Die genauen Termine und eine Tourenbeschreibung sowie die Kontaktdaten von Kapper sind im Onlineveranstaltungskalender auf barsinghausen.de unter dem Stichwort „Seniorenveranstaltungen“ oder „Wanderungen“ zu finden.

Wer regelmäßig über die Aktivitäten des Seniorenbüros informiert werden möchte, kann sich in den E-Mail-Verteiler aufnehmen lassen. Das Halbjahresprogramm wird als Flyer per E-Mail verschickt. Wenn der Kontakt zu den Öffnungszeiten des Seniorenbüros schlecht möglich ist, ist Brunhilde Hering auch unter Telefon (05105) 2562 oder per E-Mail an hering.b@gmx.de erreichbar.

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