Ganztag, Windkraftund ein neues Feuerwehrhaus
In Wennigsen steht dieses Jahr eine Reihe von Themen besonders im Fokus. Eine Vorschau.

Windkraft als Einnahmequelle: 2025 möchte die Gemeinde Wennigsen klären, ob und wie sie sich finanziell an Windrädern beteiligt. Foto: Christian Schwier
Wennigsen. Degersen bekommt ein neues Feuerwehrhaus. Für den Bau wird die Gemeinde erstmals einen sogenannten Totalunternehmer beauftragen. Das heißt: Die Gemeinde muss nicht sämtliche Leistungen und Gewerke einzeln an Firmen vergeben, sondern legt die Umsetzung des gesamten Bauvorhabens mit genauen Preis- und Terminvorgaben in eine Hand.

Geplant sind drei Fahrzeughallen und eine weitere Halle für den Katastrophenschutz, eine Werkstatt, Schulungs- und Gruppenräume sowie Büros. Das Vergabeverfahren läuft bereits, bis Ende Januar haben die Unternehmen Zeit, ihre Angebote einzureichen. Dann wird ausgewertet und voraussichtlich Ende März der Vertrag unterzeichnet.

Der weitere Zeitplan hängt von der Genehmigung des Bauantrags ab. „Wir gehen davon aus, dass wir zunächst mit einer Teilbaugenehmigung arbeiten. Wenn es gut läuft, können wir im August oder September beginnen. Ansonsten wären wir im Oktober“, sagt Bürgermeister Ingo Klokemann (SPD). Mit der Fertigstellung bis zum 31. Juli 2026 hat sich die Gemeinde ein sportliches Ziel gesetzt. „Falls wir erst im Oktober anfangen, wird das natürlich deutlich schwieriger“, räumt Klokemann an. In diesem Fall hänge viel davon ab, welche Arbeiten bis zum Winter witterungsbedingt noch möglich sind.

Schneller geht es mit dem Bau des Mensagebäudes der Sophie-Scholl-Gesamtschule. Hier liegt die Baugenehmigung bereits vor. Im April könnten wir unter Umständen schon loslegen“, kündigt Klokemann an. Mindestens eineinhalb Jahre Bauzeit kalkuliert die Gemeinde ein.

Dafür bekommt die Schule ein Gebäude, in dem weit mehr als nur gegessen wird. Im Erdgeschoss kann der Speisesaal auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden – mit bis zu 400 Sitzplätzen, einer 50 Quadratmeter großen Bühne, Lichttechnik und Soundanlage.

Im Obergeschoss sind Kunsträume geplant, dazu ein eigener Bereich für die Materialiensammlung. Außerdem ziehen dort eine Sprachlernklasse, die Mediathek, der Computerraum, ein Inklusions- und ein Freizeitraum sowie die Sozialarbeitenden der Schule ein.

Auch in die Grundschulen muss die Gemeinde kräftig investieren. Der Standort in Wennigsen wird in den kommenden Jahren von Grund auf saniert, die Schule in Bredenbeck sogar durch einen Neubau komplett ersetzt. Das sind zwei Großprojekte, die bis zum Start der Ganztagspflicht im Sommer 2026 nicht fertig werden. Deshalb geht es 2025 zunächst darum, beide Bestandsgebäude für den Ganztag tauglich zu machen. Den Antrag mit einem fertigen Konzept muss die Gemeinde als Schulträger spätestens im November beim Land einreichen. Auf die Grundzüge hat man sich mit den Grundschulen geeinigt. So startet die achtstündige Betreuung im Sommer 2026 gleich in allen vier Jahrgängen.

Dafür benötigen beide Standorte mehr Räume. Um den Bedarf zu ermitteln, steht noch im Januar ein Termin mit dem Landesamt für Schule und Bildung an.

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Bis die Schulen saniert beziehungsweise neu gebaut sind, muss unter anderem für das Mittagessen eine provisorische Lösung her. „Dafür sind wir als Schulträger maßgeblich verantwortlich“, sagt Klokemann.

Bei der Ausweisung von Vorranggebieten für Windräder hat die Gemeinde Wennigsen nichts mehr mitzureden. Neben der seit Längerem bekannten Fläche bei Degersen hat die Region in ihr überarbeitetes Raumordnungsprogramm ein zweites Areal auf Wennigser Gebiet aufgenommen. Der Standort liegt zentral zwischen den Ortsteilen Sorsum, Evestorf, Holtensen, Bredenbeck, Argestorf und Wennigsen. Er ist mit 41 Hektar zwar relativ klein. Mit der Rotor-Out-Regelung, bei der die Rotorblätter über die Fläche hinausragen dürfen, könnten dort aber dennoch bis zu sechs Windräder aufgestellt werden.

Bis es so weit ist, vergehen noch einige Jahre. 2025 fällt jedoch voraussichtlich die Entscheidung, ob und wie sich Wennigsen finanziell an Windrädern beteiligt. „Wir haben ein Interesse daran, davon zu profitieren. Zunächst brauchen wir aber eine Entscheidung der Eigentümergemeinschaft, inwieweit die Gemeinde die Möglichkeit einer solchen Beteiligung hat“, erklärt Klokemann. „Erst dann können wir in eine Prüfung einsteigen und die Chancen und Risiken abwägen.“

2025 wird in Wennigsen ein Jahr der besonderen Geburtstage. In gleich zwei Ortsteilen stehen Jubiläen an. Wennigser Mark wird 150 Jahre alt. Ein historisches Ereignis, das der Ort an drei Tagen – vom 5. bis 7. September – feiert. Noch deutlich älter ist der Ortsteil Wennigsen. Hier laufen die Vorbereitungen für die 825-Jahr-Feier. Geplant ist ein Festwochenende am 23. und 24. August. Auch für zwei Feuerwehren stehen besondere Geburtstage an. Die Feuerwehr in Argestorf feiert ihr 125-jähriges Bestehen vom 20. bis 22. Juni. In Sorsum wird die Feuerwehr 100 Jahre und die Jugendfeuerwehr 60 Jahre alt, was mit einem dreitägigen Fest vom 29. bis 31. August gewürdigt wird.

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